Affenküster
Der Affenküster ist ein Ehrentitel der kalauischen Nationalkirche und wird an Inhaber des Küster- oder Mesneramtes an Kirchen, die mindestens den Titel „Basilikum menthae“ tragen, verliehen. Die Bezeichnung geht darauf zurück, dass die Affenküster während der Amtsausübung eine affenfellähnliche Robe tragen und sich so in ihrer Würde von den Mesnern oder Küstern gewöhnlicher kalauer Pfarrkirchen unterscheiden, zumal der Bruhaha-Schimpanse auch in der Nationalkirche Kalaus eine herausragende heraldische Funktion inne hat. Das Affenfell ist sozusagen die erste Stufe auf dem Weg zum Hermelin der Fürst-Erzbischöfe. Auch existiert innerhalb und außerhalb Kalaus der Brauch, den Orgiasten und Kantor einer Gemeinde bei Amtsantritt mit einem Eselsfell zu beehren.
In Zeiten als die Kirchensteuer noch ein Fremdwort war und Küster in Naturalien, meistens mit Eiern, entlohnt wurden, war der Beruf des Affenküsters ein reines Ehrenamt. Allein schon deshalb, da er mit Anrecht nur auf Affeneier versehen war und folglich zwangsläufig mangels Existenz derer leer ausging. Zu den wichtigsten Aufgaben des Affenküsters gehört, die Weihwasserbecken von Fröschen freizuhalten (in weniger bedeutenden Kirchen macht dieses das Reinigungsteam). Ferner ist er verpflichtet, die Glocken zu läuten, daher sagt man auch der Affenküster sei einer, der weiß, wo beim Frosch die Glocken hängen. Ein solches erstaunliche Fachwissen trug enorm zu seiner herausragenden gesellschaftlichen Position bei. Dieses ihm zu Kopf gestiegen war er auch recht bald als ziemlich wählerisch im Essen verschrien, wie das alte kalauer Kinderlied zeigt:
Bimmel Bammel Beier, der Küster mag keine Hühnereier.
Er nimmt das große Gänseei und sagt: Biskuit ist auch ein Kuchen.
Heute hat sich die Volksseele wieder beruhigt und der Affenküster ist ein geachteter Beruf in Kalau.
Siehe auf gar keinen Fall, außer du möchtest IHNEN zum Opfer fallen: Pfaffen