Eintüten

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Ungewöhnliche Eindrücke muss Otto Normalverbraucher immer erst mal eintüten.

Bestes Beispiel: Finalrunden von des Fußballes kontinentalen und weltweiten Meisterschaften. Schon das Erreichen des Sechzehntelfinales ist so unwahrscheinlich, oder erscheint zumindest unerreichbar angesichts der gähn-animierenden Turnierspielweise, der sich ausnahmslos alle derart erfolgreichen National-Teams unisono unterwerfen. Von den Ligen ihrer Heimatländer sind die Fans der Turniermannschaften so ganz anderen Fußball gewöhnt. In der elften Liga Kameloniens etwa hat der Torschützenkönig weit über hundert Tore in der letzten Saison.

Und passiert es wider Erwarten doch, das Erreichen der nächsten Finalrunde, muss das erstmal eingetütet werden. Die kleine Fangruppe, die eben noch gemeinsam vorm Fernseher saß und sich wegen der Langeweile des Spielverlaufes über die unverschämten Sport-TV-Gebühren ereiferte - steht am Spielende doch der Sieg zum Weiterkommen, alle in ein Auto gequetscht, jeder kriegt ein Fähnchen in die Hand, die Fenster runtergekurbelt, Fähnchen in den Fahrtwind gewedelt und ...

... gehupt: "tüt" "tüt" "tüüüüüüt". Die Hupe übernimmt symbolisch die Rolle, die eben noch die Chips-Tüte vor dem Fernseher hatte - statt Tüte "tüt" "tüt" "tüüüüüüt". Das ist das psychologisch notwendige Ritual für Fans, um das soeben massenmedial erlebte Erfolgserlebnis überhaupt erstmal als solches einzutüten. "tüt" "tüt" "tüüüüüüt". Der Siegermannschaft so einer Meisterschaft wird traditionell am Ende sogar ihre pralle Lohntüte gegönnt.

497px-Vulva-handsign-Yoni-mudra.svg.png MerkelsatzEs gibt nichts Gutes, außer man tutet's.