Forum:Die Rolle der Kühlbox im Eishockeysport

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Ich spiele zwar nicht besonders hochklassig, aber doch leidenschaftlich gerne Eishockey, und möchte Euch an dieser Stelle an meinen Erfahrungen und Erlebnissen auf dem Eis teilhaben lassen.

Im Eishockey wird ein Spieler, der ein Foul begeht, für 2 Minuten auf die Strafbank geschickt, scherzhaft auch Kühlbox genannt. Wenn sich zwei Spieler in die Wolle kriegen, wandern beide in die Kühlbox - völlig egal, wer angefangen hat oder wer moralisch im Recht ist. Dasselbe gilt natürlich, wenn ein gefoulter Spieler sich revanchiert - oder sich auch nur wehrt und zurückschlägt, nachdem er was aufs Maul bekommen hat.

Abgesehen davon, dass die 2 Minuten eine Strafe gegen die Mannschaft sind, da diese nun in Unterzahl spielt, ist die Zeit in der Kühlbox vor allem dazu geeignet, den Spieler wieder zu beruhigen. Der Adrenalinspiegel sinkt, der Puls beruhigt sich, die Atmung wird langsamer und der brennende Zorn, der einem eben gerade noch die Röte ins Gesicht getrieben hat, der Zorn auf das Arschloch, das mir gerade seinen Stock in den Rücken oder seinen Ellenbogen vors Visier gerammt hat oder das es gewagt hat, meinen Torwart zu bedrängen, und das dafür natürlich die Konsequenzen spüren musste - dieser Zorn verfliegt, löst sich zusehends in Wohlgefallen auf. Wenn man dann wieder das Eis betritt, ist man der entspannteste Mensch auf der Welt. Alles eigene Erfahrung.

Es lässt sich gut beobachten, wie sich die Konsequenz der Schiedsrichter auf die Härte eines Eishockeyspiels auswirkt: Wenn die Schiedsrichter von Anfang an durchgreifen und lieber einmal zu oft als zu selten eine Strafe aussprechen, bleibt das Spiel meist ruhig und fair. Wenn umgekehrt den Akteuren zu viel durchgehen gelassen wird, kommt es leicht zu Eskalationen - bis hin zu Massenschlägereien, bei denen völlig Unbeteiligte von den Ersatzbänken aufs Eis stürmen und sich einmischen, ohne dass sie vielleicht überhaupt mitbekommen haben, wie alles anfing - Hauptsache mitmischen. Alles schon erlebt.

Im Übrigen ist es unter Eishockeyschiedsrichtern (in unserer Liga sind 2, in höheren Ligen sogar 3 Schiedsrichter gleichzeitig auf dem Eis) ein absolutes Don´t, die Entscheidung des Kollegen zu revidieren. Niemals, wirklich niemals wird man es erleben, dass ein Schiedsrichter eine Strafe aufhebt, die sein Kollege ausgesprochen hat, völlig egal, was er selbst zu der Situation meint oder beobachtet hat. Als Eishockeyschiedsrichter muss man also die Eier haben, eine Entscheidung zu vertreten, die man vielleicht selber ganz anders getroffen hätte. Alles andere würde die Autorität der Schiedsrichter irreparabel untergraben. Mögliche Konsequenzen: Siehe oben.

Faszinierend finde ich im Übrigen, wie sehr sich manchmal Parallelen vom Sport zu anderen Lebensbereichen ziehen lassen. Ihr auch?

Anna Waffel (Diskussion) 21:27, 21. Okt. 2014 (NNZ)

Mööepp.gif Kamel WiMu 5.png 5 --Charly Whisky (Diskussion) 21:54, 21. Okt. 2014 (NNZ)
Sehr eindrucksvoll Face-grin.svg und sehr wahr! 8-D (Diskussion) 22:33, 21. Okt. 2014 (NNZ)
Im Punkt Zornesröte → Wohlgefallen: absolute Zustimmung. Aber so schön die Parabel ist, sehe ich beim Punkt mit den Schiedsrichtern einen Unterschied zwischen dem Eishockey und sandigeren Gegenden. Ein Spiel ist auf Rivalität ausgelegt und das bestimmt die Rolle der neutralen Schiedsrichter ganz wesentlich. In anderen Lebensbereichen muss man meistens ganz ohne Schiedsrichter auskommen. Wenn dort außenstehende Schlichter eingreifen müssen, dann befindet man sich schon eher in einer Ausnahmesituation. Denn eigentlich sollte man das Zwischenkamelische eigenverantwortlich auf die Reihe bekommen. Und wenn die „Schiedsrichter“ gleichzeitig auch „Mitspieler“ und Freunde sind, wird es schwierig für sie, wenn sie lieber einmal zu oft als zu selten eine Strafe aussprechen. --Kamelokronf (Diskussion) 00:27, 22. Okt. 2014 (NNZ)

Zunaechst muss einmal dies gesagt werden: Die Kassel Huskies sind die Groessten, und Jaervinen muss Kasselaener bleiben! Nun, was ich mich immer wieder mal frage: Ist es das Spiel selbst, das die Eishockey-Cracks so aggressiv werden laesst, oder liegt es zumindest teilweise an einer Art "Eishockey-Persoenlichkeit", die sich durch schnelle, temperamentvolle Emotionen auszeichnet? Man ist es doch aus anderen Sportarten nicht gewohnt, dass sich die Athleten alle 5 Minuten an die Gurgel zu gehen versuchen. -- 46.253.187.176 11:50, 22. Okt. 2014 (NNZ)

Zwei Eisjockeys
Ich fänd einen Artikel über Eisjockeys viel besser! Kamillo.jpg *liebguck* Kamillo (Diskussion) 13:22, 22. Okt. 2014 (NNZ)