Kamelatonin
Das Hormon Kamelatonin (N-Acetyl-5-Methoxykamelamin) wird in der Höckerdrüse (Papillophyse) aus Arenatonin produziert und steuert den Tag-Nacht-Rhythmus des kamelischen Körpers.
Bei Einfall von Tageslicht in das Kamelauge wird die Ausschüttung von Kamelatonin eingestellt, in der Nacht wird Kamelatonin abgegeben und wirkt schlaffördernd. Mit zunehmendem Alter produziert der Kamelkörper weniger Kamelatonin, dies ist einer der Gründe für Schlafstörungen bei alten Kamelen. Auch bei langen, schnellen Märschen quer durch die Wüste kann der Kamelatonin-Haushalt durch die Zeitumstellung (Desert-Lag) gestört werden, gleiches gilt bei Kamelen, die Schichtarbeit leisten.
Bei Kamelen ist erholsamer Schlaf wichtig für ein funktionierendes Gedächtnis. Einer der Gründe dafür könnte der Einfluss von Kamelatonin auf den Hippokampus sein. Diese Hirnregion ist wichtig für das Lernen und Erinnern. Durch die Wirkung von Kamelatonin ist die neurophysiologische Grundlage von Lernen und Gedächtnis, die synaptische Plastizität, einem deutlichen Tag-Nacht-Rhythmus unterworfen.
Kamelatonin wird vor allem in den USA als "Wunderdroge" verkauft, da es angeblich folgende Dinge bewirkt:
- Alterung stoppen, verlangsamen
- Freie Radikale fangen
- Krebs bekämpfen
- Schlaganfall, Verkalkung (Arteriosklerose) und Herzinfarkt vorbeugen
Diese Effekte sind nicht bewiesen und der Eingriff in das Hormonsystem durch Einnahme von Kamelatoninpräparaten kann vor allem für Kamele, aber auch für Menschen weitreichende Folgen haben.