Kamel-Liter-Orden
Inhaltsverzeichnis
Rückblick
Wie zeitweilig in Vergessenheit geraten, wurde der so genannte Kamel-Liter-Orden in grauer Vorzeit jungen männlichen Dromedaren im Rahmen ihrer Initiations-Zeremonie verliehen, wenn sie in der Lage waren 17,23 Liter in Oasenquellwasser aufgelöstes K-Mehl (TypE 605 kannte man damals noch nicht) zu trinken, ohne den Eimer abzusetzen. Denn nur gute Schlucker waren für die großen Wüstendurchquerungen geeignet - arme Schlucker mussten zuhause bleiben und wurden mit dem Schimpfwort Kamelhocker gemobbt.
Der Orden wurde nicht am Hosenband (auch bei den Dromedaren haben die weiblichen Tiere die Hosen an)
getragen, sondern um den Hals gehängt. Größe und Gewicht des Ordens zogen die Hälse der Jung-Dromedare
allerdings ziemlich nach unten, was einerseits unschön aussah und andererseits zu der Entstehung einer neuen
Spielart bei den Rangkämpfen der jungen männlichen Dromedaren führte - dem Drome-Darts. Dabei spuckten
sich die Kontrahenten abwechselnd an und wer zuerst den Orden des Gegners dreimal getroffen hatte, war Sieger.
Die Helfer bei diesen Zweikämpfen wurden übrigens als Dromedanten bezeichnet.
Folgen jugendlicher Unbeschwertheit
Diese Entwürdigung der alten Werte passte den Ober-Dromedaren allerdings nicht und es wurde entschieden, die Orden spuckgeschützt unter dem Bauch zu tragen - an einem 7 Kamelschritte langen Höckerband. (7 Kamelschritte entsprechen übrigens exakt ungefähr 13,74653 Lenyards.)
Aber schon nach kurzer Zeit zeigten sich die Nachteile der neuen Tragweise.
Durch das ja schon bekannte große Gewicht des Ordens begann das Höckerband in den Höcker einzuschneiden und diesen in zwei Hälften zu trennen. Diesen Effekt nannte man „Talisierung“ und den Weg, welchen das Band dabei zurücklegte, bezeichnete man als Tali-Bahn.
Bei fortgeschrittener Talisierung (davon stammt übrigens unser Begriff „Taille“ ab) trat nun ein weiterer unschöner Effekt auf. Die Dromedare traten mehr und mehr auf die im Sand schleifenden Orden - was ihnen schnell den Beinamen Trampeltier einbrachte.
Anpassung des Laufverhaltens
Durch das Schleifen im Sand und die fehlende Luftfeuchtigkeit waren die Orden zwar immer schön blank ( Siehe auch: Entstehung der Sandstrahl-Technik), aber die Trampeltiere versuchten die daraus resultierende Sturzgefahr durch eine Änderung der Schrittfolge zu vermeiden.
Die neue Lauftechnik nannte man „Paß-Gang“, kurz für „poasst-scho“ (am Orden vorbei) und war die Verbal-Hornung des Ausrufs eines aus den nördlichen Voralpen immigrierten Kameltreibers, welcher einst als „Ziegen-Peter“ seine Heimat verlassen hatte und nach seiner Rückkehr wegen seiner inzwischen extremen Körperbräune nur noch „Schwarzer Peter“ gerufen wurde.
Die neue Gangart der Schwielensohler sah allerdings etwas schwankend aus und brachte ihnen prompt den nächsten Beinamen ein: „Wüstenschiff“.
Apropos „Schwielensohler“. Viele Kamelforscher sehen in der Gestaltung des Ordens eine geschickte Visualisierung der Fußsohle eines Kamels. Andere, künstlerisch affinere Personen, sehen darin eher die Sicht über den Rücken eines zweihöckrigen Kamels auf den Mond und zwar am Oberlauf des Gelben Nils so etwa ziemlich genau zwischen Voll- und Neumond. Die zweite Theorie beinhaltet aber einen Denkfehler bzw. setzt einen sehr weitsichtigen Ordens-Designer voraus. Denn als die Orden verliehen wurden gab es ja nur einhöckrige Kamele.
Folgen der Globalisierung
Weil bei den wüsten Wüstendurchquerungen öfter mal ein Orden verloren ging, nahm man später die Anregung eines weitgereisten Camels auf. Dieses hatte nach einer Atlantiküberquerung in einem Land (da wo es die größten Kamele überhaupt gibt) die Technik des "Brandens" kennen gelernt. Ressourcen schonend und für die Ewigkeit - das gefiel den Trampeltieren. Allerdings kamen sie nicht auf die Idee, ohne die störenden Orden zwischen den Beinen wieder ordentlich zu laufen.
Trends
Bei klinischen Test an der KH Timbuktu wurden - nicht immer, aber immer öfter - Mutationen im Bereich der Senken zwischen den Höckern beobachtet. Es handelt sich um zaghafte, aber deutliche Verdickungen, welche wohl früher oder später regelmäßig zu einem weiteren, dritten Höcker führen werden. Jüngste Untersuchungen beim maltekischen KÜV (Kamel Überwachungs-Verein) haben dieses Trimedar-Phänomen bestätigt. Man versucht, den Mutationen durch regelmäßige Einreibungen mit Kamellitergeist (keinesfalls Kamelissengeist!!) Einhalt zu gebieten. Das ist ein hochprozentiger Brand aus Kamelpisse – traditionell in Kamelliter-Flaschen gelagert und vertrieben. Der Genuß des Gesöffs läßt den Konsumenten besonders gut schweben, wenn er sich danach das gute Haschisch in die Birne schwurbelt. Außerdem findet er vielfach Anwendung in Flautee.( Siehe auch: Zustand des Hei)
Fazit oder "Was-will-uns-das Kamel-damit-sagen"
Orden sind mir wurscht,
aber haben will ich sie.
[Dromedannes Brahms]