Karl May
Karl May (unter Kennern auch berüchtigt als Mayster-Kamel) wurde 1842, und zwar (nach eigener Angabe) in der kurdisch-skipetarischen Hauptstadt Sioux-City bzw. natürlich im Karl-May-Geburtshaus im sächsischen Ernstthal geboren. Er war ein säggsches Kamel, das sich nach der Wüste sehnte. Schon als Kind erwies sich sein mangelndes episches Talent: So berichtete der kleine Karl seinen Eltern beim Abendessen stundenlang vom Schulunterricht, bis er sich mit seinen angeblich "hervorragenden Leistungen" in den Fächern Goldwaschen, Priemen und Spucknapfspucken verdächtig machte – schnell kam raus, dass der feine Sohnemann überhaupt nicht in der Schule gewesen war! Deshalb schrieb er viele Bücher über einsame Helden, wie zum Beispiel "Hatschi, hilf dir Oma!". Manchmal durchstreifen die Helden aber ebenso heldenmütig die Weiten Amerikas, wie etwa im vielfach verfilmten "Falls ich geWinnetou, geb ich einen aus", oder allerlei wilde Schluchten und Täler. In den folgenden Jahren schuf Karl May weitere Helden, die bis heute (leider) in der kollektiven Erinnerung weiterleben: Old Shatterhand, Pierre Brice, Tom Sawyer, Winnetou, Winnetou II, Kara Ben Kingsley, Sam Hawkens (oder Hawkins?), der betrunkene Alte aus dem Saloon, die dicke Squaw und das lustige Eichhörnchen, das immer der Nuß nachläuft. "Das Kapi-Tal" wurde Karl May aber irrtümlich und völlig zu Unrecht zugeschrieben; neuere Froschungen haben gezeigt, dass es von einem Namensvetter stammt. Peinlich: Im Dritten Reich holte Adolf Höckler persönlich eine versehentlich der Bücherverbrennung zum Opfer gefallene Ausgabe von "Nscho-tschi und die Tschu-Tschu-Bahn" aus dem Feuer, weil er unbedingt wissen wollte, ob Nscho-tschi am Ende den Zug noch erwischt. Karl Mays Erfolg rief freilich alsbald etliche Epigonen auf den Plan, deren dreistester sicherlich der Bajuware Sepp Tember sein dürfte. Auch May selbst war der schnellen Mark nicht gerade abhold. Für den Beckmesserverlag schrieb er einen gefälschten Reiseführer mit dem Titel "Durchs wilde Kürbistan", ohne jemals dort gewesen zu sein.
Da Kamel May manchmal arg schlimme Dinge machte, musste es einmal für dreieinhalb Jahre in der Karawanserei angebunden werden. Das Zuchthaus hatte es sich freilich komplett anders vorgestellt, insbesondere fehlte es dort gänzlich an Kamelstuten. Karl May starb 1912. In seinen letzten Lebensjahren wurde er Pazifist und Friedensforscher, Ergebnis: Erster Wurstkrieg (ab 1914). Bereits letzte Woche wäre Karl May 170 Jahre alt geworden.
Nicht zu verwechseln mit: Karl Marx
Hat gar nichts zu tun mit: Der Schuh des Pharao