Populismus
Populismus ist offenkundig ein aus dem latainischen Dativ populis (von populus = Volk/Leute) und Mus zusammengesetztes Wort. Für unlatinierte Kamele einfach gesprochen: Es geht um dem Volk seinen Brei. Menschen brauchen Brei, Kamele brauchen Brei. Beides wussten schon die alten Römer.
Ohne Brei nicht frei reimt der Volksmund, denn meistens wird Populismus mit Rufen nach Freiheit in Verbindung gebracht. Populismus ist einfach, denn Brei ist einfach. Populisten sind nicht zu verwescheln mit Popolisten. Letztere führen das Volk in Versuchung angepriesenen Breis, der sich später als Dung herausstellt. Erstere sind lediglich der Superlativ von populis. Das heißt der Populist ist nicht nur mehr als das gemeine Volk, er ist alle Völker in einer einzelnen Person verdichtet. Wer Populisten hat, braucht eigentlich keine Demokratie mehr, sondern kann zurückkehren zum Absolutismus bzw. zur Demarchie. Dieser einfache Zusammenhang ist massiv eingängig und wird im Populismus daher als Brei serviert. Böse Machtmenschen, also SIE, die ihre Macht nicht an das Volk geben wollen, benutzen Populist als Schimpfwort. So erlitt der Begriff eine Bedeutungsverschiebung weg vom lupenreinen Populisten (der Volksmanifestation) hin zu allen möglichen oppositionellen Gestalten.
Populismus ist seither vermehrt religiös anzutreffen und behauptet, dass er unter uns weilt - der einzig wahre Populist. Seine Anhänger klingeln an Türen und vermelden entweder, dass sie ihn gefunden haben (Menschenglaube) oder dass man bei der Suche helfen soll (Kamelglaube). Natürlich bringen sie dabei Freibrei vorbei.