Rasenwahn

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Künstlicher Rasen hat den Nachteil, dass er anstatt mit Rasenmäher mit einem Staubsauger gepflegt werden muss. Magnify-clip.png

Der Rasenwahn beschreibt das neuzeitliche Phänomen des übermäßigen Entstehens von anthropogenen Vegetationsdecken in Neubausiedlungen und die damit einhergehende übertriebenen Pflege dieses Pflanzenteppichs.

Entdeckt wurde der Rasenwahn schon am Anfang des letzten Jahrhunderts. Da ihm von der Politik nichts brauchbares entgegengesetzt wurde, konnte er sich dieser Wahn bis heute ungehemmt steigern. In beinahe jedem Neubaugebiet sind in aktuellen Tagen besonders die Hintergärten zu mehr als 80 Prozent mit Rasen überzogen. Nach der in Deutschland mittlerweile gängigen Meinung zu Rasen, hat dieser stets grün zu sein, eine braun- oder Schwarzfärbung wird von den Hobbygärtner nicht toleriert und in der Regel sofort bekämpft. Auch andere Pflanzenarten werden die vom Rasenwahn Besessenen nicht in ihrem Vegetationsteppich dulden. Schon kleinste Beimengungen werden meist unverzüglich auf die Müllhalde transportiert. Um Rasen in Deutschland einheitlich wirken zu lassen, mäht der „gute“ Rasenanbeter diesen durchschnittlich mindestens bis zu zweimal in der Woche. Gegen die Migration von Fremdpflanzen wird der Rasen in der Regel auch zwei bis drei mal pro Jahr vertikutiert.

Als wahre Naturfreunde besitzen viele dem Rasenwahn verfallene heute im Vorgarten auch noch ein Steinbeet. Ab und an enthält dieses sogar zwei - drei echte Pflanzen. Wundern würde es aber nicht, wenn auch diese darin bald durch künstliche ersetzt würden.

Siehe auch.png Siehe auch:  Rasen | Rasensprengen