Südhalbkugelkompass
Die Nadel eines Kompass zeigt immer nach Nord, so lernt es schon jedes Kind in der Schule. Diese Lehrmeinung resultiert aus dem Nordhalbkugel-Chauvinismus der europäischen Eroberer im 15.ten und 16.ten Jahrhundert, als diese Räuber noch getarnt als Freibeuter um die Welt segelten um alles zu unterwerfen, was nach gutem Tee und leckerem Gebäck roch. Damals gab es eigentlich nur zwei Himmelsrichtungen: "dem Feind entgegen" und "nach Hause zurück" und auch kein Farb-Fernsehen, daher vermutet man alles war nur schwarz-weiß zu sehen. Wegen dieser schlechten Sicht war auch die Südhalbkugel noch unbekannt, man sah diese schlichtweg nicht (siehe untere Zeichnung).
Vor Erfindung des Kompass orientierte man sich am Nordstern, der nur auf der nördlichen Hälfte zu sehen ist, um einigermaßen navigieren zu können. Es gibt keinen Südstern, wenn es denn einen gäbe, wäre er damals auch nicht zu sehen, da er ja im Süden von der Erde verdeckt wäre. So sagte man, wenn man nach Süden wollte, man müsste nur dorthin segeln, wo kein Nordstern ist. Als man aber die südliche Erdhalbkugel eroberte, merkte man schnell, dass man mit dieser Binsenweisheit nicht weit kam, weil auf der südlichen Halbkugel kein Nordstern zu sehen war (siehe untere Zeichnung). Daraus folgte die Südhalbkugel-Krise: Tee-Time der Königin in Gefahr!
Der königliche Tee-mit-Rum-Hoflieferant Adalbert Kompaß, der nach seinen durchzechten Nächten aus der Kneipe nur mit Hilfe eines selbstgebauten magnetischen Hilfsmittelchen wieder nach Hause fand, pries seine Erfindung im Halbschlaf an der Hafen-Theke und diese Erfindung wurde rasch übernommen und man steuerte damit die Schiffe rund um den Globus schnell und sicher in jedes Hafenbecken der Welt, denn als Kapitän zur See möchte man jedes Becken dieser Welt selber mal beschifft haben.
So ein Kompass zeigt mit seiner Nadelspitze nach Nord, legte man damals fest und schrieb ein grosses N auf die Spitze der Nadel, unwissend, dem Chauvinismus verfallen und endlich froh dass die Five-O-Clock-Zeremonie der Königin gerettet war. Nur übersah man in dieser Dauerbesserwisserei anscheindend, dass sich gleiche Ladungen abstossen. Richtig wäre eigentlich: Zeigt etwas nach Nord dann muss es das südliche Stück einer magnetisierten Nadel sein. Umgekehrt zeigt das nördlich magnetisierte Stück nach Süden. So müsste der Nordpol eigentlich südlich liegen und weil da kein Platz mehr für den Südpol ist, wandert der dann beleidigt noch Norden ab. Süd wäre Nord und umgekehrt proportional zur Wirklichkeit einer neutralen Position.
Aber man konnte sich nicht vorstellen diesen vermaledeiten Sachverhalt der Königin zu erklären, wenn sie mal wieder huldvoll von ihrem Balkon aus winkte. Man winkte würdevoll zurück und ergab sich dieser kleinen, aber nicht unbedeutenden Lüge hin. Aber heutzutage ist das anders, man bekommt inzwischen bei ALDI-Süd einen Kompass als Präsent bei einem Einkauf ab zwanzig Euro hinzu, dessen Nadelspitze nach Süden weißt und man immer wieder zur ALDI-Filiale zurück findet. ALDI-Süd sei Dank, nun warten wir auf die Erfindung aus Silicon-Valley, dessen Kompassnadel immer nach Westen zeigt!
Siehe auch: Queen Mary 2 | England
Siehe vielleicht: West | Osten | Süden | Norden