Kartoffelchipstüte
Eine Kartoffelchipstüte ist ein hermetisch abgeriegeltes Gefängnis für Kartoffelchips. Woraus die besteht, ist bis heute ein großes Geheimnis. Das ist insofern paradox, weil tausende leere Tüten jedes Jahr auf dem Müll landen. OHNE Chips. Besonders brutal sind die zylinderförmigen Kartondosen, vor allem weil die Chips darin keinerlei Freilauf haben, sondern aufeinander gestapelt werden. Aber das nur so nebenbei, hier geht's ja schließlich um Tüten.
In einer der Tüten fand ein Archäologenteam der Uni Münster vor vielen Jahren eine geheime, verschlüsselt Botschaft, die erst heute, dank neuster Technologie, entschlüsselt werden konnte. Geschrieben wurde sie anscheinend bereits in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Über den Urheber ist weiterhin nichts bekannt außer, dass der Text unter GNU Lizenz freigegeben ist. Und das ist der entschlüsselte Text:
Es war einmal eine Kartoffel, die wissen wollte wie ihr Leben wohl so läuft. Das hätte sie ganz einfach herausfinden können, indem sie in den Supermarkt geht und guckt wo die Kartoffelprodukte sind (z.B. Pommes oder Chips). Diese Frage hätte sie sich aber sparen können, denn kaum hatte sie Mutter Erde auf die Welt gebracht, wurde sie mit der grauenhaften Antwort konfrontiert. Ihr Ziehvater ist nämlich Kartoffelchipproduzent. Kartoffelchips haben ein grausames Leben (oder eher Sterben). Als erstes werden die armen Kartoffeln bei lebendigen Leibe gehäutet. Beim nächsten Schritt werden die Kartoffeln gnadenlos zerschnitten (autsch!!!). Dann werden sie in wirklich wirklich sehr heißem Öl frittiert. Bis sie dann mit scharfer Paprika bestreut werden. Nun wurde aus einer Kartoffel ein Kartoffelchip (das aber auf eine sehr brutale Weise), deren Qual noch nicht zu Ende war. Die Kartoffelchips werden in großer Menge in winzig winzig kleine Tüten gezwängt. Dort müssen sie, in absoluter Dunkelheit und ohne , oft viele Tage verbringen. Als allerletztes werden die armen hilflosen Kartoffelchips gnadenlos und erbarmungslos aufgefressen
(schnief heul heul, arme Kartoffeln, wie traurig).
Ich bitte um eine Schweigeminute für die arme Kartoffel, sie wurde am 12.3.1973 an der Raststätte der A30 bei Göniz von einem türkischen Lastwagenfahrer umgebracht.
Bitte erkundigen Sie sich beim nächsten Kauf von Kartoffelchipstüten, ob diese bei der Produktion auch artgerecht bearbeitet wurden und einen angenehmen Tod hatten. Sollte das nicht der Fall sein, machen Sie den Verkäufer auf die Leiden einer Kartoffel aufmerksam und überzeugen Sie ihn davon, solche Kartoffelchipstüten zu boykottieren.
Siehe vielleicht: Carnitarier | Kartoffelchipszange
Siehe besser nicht: Mecklenburg-Vorpommern | Frittenschmiede