Klebkuchen

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Jaja, Sie haben ihn schon Anfang September in den Supermarktregalen erspäht und sich gleich auf Facebook oder Twitter darüber ausgelassen, daß ja noch gar nicht Weihnachten sei, ehe Sie Widerling sich zwölf Kilo davon geschnappt, bezahlt und zuhause speichelnd in den gierenden Mampfkerker geworfen haben: Klebkuchen. Daß sich das Kotimitat überhaupt "Kuchen" schimpfen darf, zählt zu den gewaltigsten Frechheiten der Dauerbackwarengeschichte, fehlt es dem Klebkuchen doch nicht nur an Genießbarkeit, sondern auch an allem, was kuchige Ästhetik ausmacht.

Reinster Spott ist auch das Präfix "Kleb", wo der Verzehr dieser Speise gewordenen Menschenrechtsverletzung doch bekanntlich nichts als Unheil, Schmerz und letztlich Tod birgt. Kaum verwunderlich also, daß eine deprimierende Graustufenstadt wie Nürnberg sich auf die Herstellung dieses Appetitabregers spezialisiert hat. Verachten muß der kulturvolle Mensch den Klebkuchen zudem, weil er in Form eines Klebkuchenherzes provinzhumorigen Sprüchen als Medium dient, mit denen Provinzdeppen um klebkuchenfressende Provindeppinnen buhlen, die ob abstoßender Sentenzen wie "I bin dei Bärlischatzipupsihasi", "Für meine zuckersüße Honigmaus" oder "Ich liebe dich" allen Ernstes aufrichtig frohlocken.

Noch schlimmer: Klebkuchenhäuser! Mann, in Klebkuchenhäusern wohnten einst Hexen! Doch während man die ja Gott sei Dank alle verbrannt hat, wurde der Klebkuchen unerklärlicherweise begnadigt und durfte fortleben – bis heute! Doch jetzt ist Schluß, ab heute wird boykottiert!

Der Klebkuchen hat sein perniziöses Spiel lange genug mit uns getrieben. Ihn soll das ihm gebührende Schicksal ereilen, und wenn die Klebkuchenlobby ihn noch so oft als Impulsartikel in die Quengelzone am Kassenband packt!

Siehe auch.png Siehe auch:  Essen, Kuchen
Siehe auch.png Siehe besser nicht:  ^^, Geil