Kuss
Der Kuss ist ein mit Geheimnissen umwogenes Objekt der Begierde, nahezu eine Droge. Jedes Kamel will es und die Natur hat es zu den süßesten Sachen gemacht, die ein Kamel zu sich nehmen kann. Es beginnt schon mit der Kamelgeburt. Sofort wird das Neugeborene geküsst und mit dem Verlangen mehr zu erhalten infiziert. Die gesamte Kinderzeit wird das Jungkamel von den Kameleltern und Urkamelen mit dem Kuss versorgt. Mit Beginn der Kamelotät wird der Wunsch nach eigenen Ressourcen immer stärker. Der Austausch neuer Kussquellen mit anderen Kamelen steht nun im Vordergrund, was zu Mangelerscheinungen und Verwirrung bei den Altkamelen führen kann. Mit fortschreitender Entwicklung werden Kusstechnik und Intensität ausgebildet und mit mehr oder weniger Erfolg am sozialen Umfeld ausprobiert. Bösonders hinderlich dabei bleiben allerdings die artspezifisch ausgeprägten Neigungen zum Sabbern und Spucken. Mangelerscheinungen werden durch intensive Gespräche, langanhaltende Umarmungen und ewiges telefonieren versucht zu kompensieren.
Viele Erscheinungsformen sind bekannt. Es gibt den platonischen Kuss der Begrüßung zwischen sich treffenden Kamelen, den weitaus intimeren Kamelzungenkuss, sehr lang und auf jeden Fall ganz anders als ein Pferdekuss.Eine weitere Steigerung ist der Lungenkuss, der allerdings zu heftigem Reihern führen kann. Auch der Ausdruck "Ich glaub´ mich knutscht ein Elch" hat andere Wurzeln. Der Elch ist nämlich ein Eisbär namens Knut, der schent. In seltenen Fällen leiden vereinzelte Kamele irrtümlich unter dem Wahn, von der Muse geküsst worden zu sein ...
Siehe auch: French Kiss, Zunge
Siehe vielleicht: Kissing Camels
Schnell noch einen Blick ins Kamelionary: Kusshand