Max Kruse
Max Kruse (*19.11.1921) ist ein unsterblicher Superstar des Lokalpatriotismus. Mit seiner mehrbändigen Doktorarbeit über das Urmel als integrationsfähiges Urwesen in der modernen Welt, die als bahnbrechende kongeniale Fortsetzung zu Charles Darwins Froschungen auf den Galapagos-Inseln zur Evolution der Finken gilt, entwickelte er sich nicht nur zum Experten für die Sprachfertigkeit von Tieren, dem 1961/62 erfolgreich sogar die Kreuzung von Kamel und Urmel gelang, mit dieser langjährigen wissenschaftlichen Forschungs- und Autorenarbeit wurde er selbst zum überzeugten Insulaner des kleinen Eilandes Titiwu, eines aus Naturschutzgründen geheimgehaltenen marinen Ortes des Scherzogtumes Atoll von Kalau. Als Höhepunkt dieses Teiles seiner außerordentlichen Karriere begann er auch mit dem unter der Insel schlummernden Vulkan zu sprechen und ihn mit den Mitteln der "Gewaltfreien Kommunikation" zu überreden, sein Grummeln aufzugeben und lieber nicht auszubrechen. Na ja, so ganz gewaltlos war die Drohung des sprachgewaltigen Max Kruse nicht, dass er den Vulkan sonst als schimmstmöglichen unsympathischen Übeltäter in seinem Werk erwähnt hätte! Dieses wurde als erste Doktorarbeit von der Augsburger Puppenkiste aufgeführt, und zwar so erfolgreich, dass sie jetzt auch das Werk Charles Darwins als Puppenspiel aufzuführen gedenkt.
Das Abenteuer mit dem Vulkan führte dazu, dass es Max Kruse fortan zu anderen Plätzen mit darunter grummelnden Vulkanen hinzog, zu den Bundesliga-Fußball-Stadien. Eine zweite Karriere als Fußballspieler verjüngte ihn, aber eine Insel wie Titiwu hat er in den Glutkratern des deutschen Lokalpatriotismus noch nicht gefunden, so dass er nunmehr rastlos von einem Verein zum anderen wechselt.