Public-private partnership
Das public-private partnership ist ein für Venedig typisches Drachenboot. Die Venezier erfanden es als Nahverkehrsmittel für Frischvermählte, denn Venedig ist ja das bekanntlich Mekka für Hochzeitsreisende. Weil paar damit so gemütlich durch Venedigs Kanäle gondeln kann, nennt man/frau die Abtriebsform des public-private partnership auch Gondoliére, den einzigen Bootsantrieb, der auch singen kann. Das Singen ist notwendig als Warnsignal, damit sich die Gondolieres nicht in die Quere kommen mit ihrer wertvollen Fracht. Die Fachbezeichnung beschreibt so ein Boot als öffentlich zugängliches, aber privat betriebenes Schiff zum Transport von neuen Lebenspartnern in ihren neuen Lebensabschnitt, kurz öffentlich-privates Partnerschiff.
Beinahe waren die public-private partnerships mit samt ihren samtschuhetragenden Gondoliéres ausgestorben, denn die Meyer-Werft im Emsland produzierte plötzlich Kreuzfahrtschiffe, auf denen nicht nur kapitänsgesegnete Massenhochzeiten obskurer Sekten stattfinden konnten, sondern ganze Opern für all die so merkwürdig sangesmusiksuchenden Frischvermählten aufgeführt wurden, also auf riesigen Schiffen, die sogar auf Venedigs Kanälen verkehren durften. Da die Opern immer auf der Bühne im Schiffsbauch aufgeführt wurden, sahen die Fahrgäste garnichts von der schönen Stadt Venedig, und der Gesang an Bord war auch nicht venezianisch, sondern allenfalls sevillanischer Frisörgesang. Vor allem Schwerenöter und Heiratsschwindler bemängelten das wegen ihrer hohen Neuverheiratungsfrequenz. Für sie musste es echter venezianische Gondoliéregesang sein, so wie früher. Sie trafen sich schließlich auf dem Markusplatz und stürmten gemeinsam den Doggenpalast. Sie warfen die regierende Dogge von Venedig aus dem Fenster (Venedischer Fenstersturz) und erklärten den letzten noch aktiven Gondoliére zum Regierenden Bürgermeister. Der griff hart durch gegen die Kreuzfahrer und ließ ihre für die venedischen Kanäle viel zu dicken Dickschiffe auf offenem Meer versenken.