Schlafwache

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Die Schlafwache in ihrem natürlichen Habitat: auf einem Hocker aus verdichtetem Pflichtgefühl, eingenickt zwischen Realität und Rente. Im Hintergrund: ein wildes Alarmglöckchen, das sich vergeblich paaren will. Fachleute streiten, ob es sich bei der Haltung um taktisches Ruhen, reversibles Koma oder die seltene Schlafkampfkunst „Schnarchitsu“ handelt.

Schlafwache nennt man eine Wache, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, prinzipiell immer dann einzuschlafen, wenn sie eigentlich aufpassen soll. Sie ist das Gegenteil einer Wachwache, einer Überwachwache oder einer Sicherheitsfachkraft für Wachsamkeit. Ihre natürliche Umgebung ist der Wachposten, den sie jedoch nur sehr selten im wachen Zustand erlebt.

Herkunft[bearbeiten]

Die Schlafwache wurde erstmals im 17. Jahrhundert in einem französischen Fort beobachtet, wo sie versehentlich zur Türöffnung diente – da sie auf den Hebel der Zugbrücke gefallen war. Historiker streiten sich bis heute, ob sie dadurch das Fort gerettet oder verraten hat.

Aufgabenbereich[bearbeiten]

Die Schlafwache hat eine Vielzahl von Aufgaben:

  • Einschlafen
  • Im Schlaf sabbern
  • Nach dem Aufwachen dem Wachhund so ausführlich vom Einschlafen berichten, dass der Köter einschläft, um dann in Ruhe eigenen Schlaf fortsetzen zu können
  • Wachdienste verschlafen
  • Alarme überhören
  • Unauffällig in Zeitlupentempo umkippen
  • Das Unmögliche ermöglichen, d.h. den Wachkräftemangel gleichzeitig vermindern (durch Anwesenheit) und erhöhen (durch Müdigkeit)

In Ausnahmefällen kann sie auch schnarchen, um Feinde durch akustische Desorientierung zu verwirren.

Ausbildung[bearbeiten]

Die Ausbildung zur Schlafwache ist ein intensiver Prozess, der monatelanges Training in Müdigkeitsresistenzvermeidung und Sekundenschlafverstärkung beinhaltet. Typische Module sind:

  • "Gähnen im Gleichschritt"
  • "Tarnen durch Liegenbleiben"
  • "REM-Phasen in Rüstung"
  • "Objektschutz durch Ignoranz"

Uniform[bearbeiten]

Die Schlafwache trägt meist eine Uniform mit eingebautem Kopfkissenkragen, Selbstwärmedecke und schalldämpfenden Helmkissen. Viele Modelle enthalten auch eine eingebaute automatische Entschuldigungsfunktion („Ich hab nur kurz die Augen zu gemacht“).

Verbreitung[bearbeiten]

Schlafwachen findet man überall dort, wo geschlafen werden kann – besonders häufig in:

In freier Wildbahn bilden sie oft Herden, die synchron in Schichtarbeit einschlafen und sich durch leises Schnarchen verständigen.

Verwechslung[bearbeiten]

Die Schlafwache darf nicht mit folgenden verwandten Arten verwechselt werden:

Die Schlafwache im Schlafwandel der Zeit[bearbeiten]

Die Geschichte der Schlafwache ist eine Geschichte des gepflegten Nichtstuns. Schon die Altägyptischen Pharaonen klagten in Hieroglyphen über „jene Schildhalter, die in den Schatten schlummern“. Die Griechen nannten sie „Hypnosphylakes“, die Römer schlicht „Legionis Horizontalis“. Besonders beliebt war die Schlafwache im Mittelalter, wo sie in Burggräben lag und sich dort mit Fröschen duellierte – im Traum.

Während der Industrialisierung fand die Schlafwache in Fabriken ein neues Wirkungsfeld: Sie bewachte die Stempeluhr – meistens rücklings. Im 20. Jahrhundert wurde sie im Zuge der Bürokratisierung sogar befördert: zur **oberschlafenden Überwachungsleitung mit Brillenattrappe**.

Im digitalen Zeitalter schließlich wurde der Schlafwache ein Laptop zugeteilt, auf dem sie nun PowerPoint-Präsentationen durchschlummern kann – mit der Ausrede, sie „konzentriere sich gerade sehr tief“. Experten sind sich einig: Die Zukunft der Schlafwache liegt in der automatisierten Müdigkeit. Erste Prototypen von künstlich schnarchenden Androiden sind bereits in Entwicklung.

Kulturelle Bedeutung[bearbeiten]

Die Schlafwache gilt in vielen Kulturen als Symbol der passiven Widerstandsbewegung. Ihre Haltung („Ich bin da, aber nicht dabei“) inspiriert bis heute politische Funktionsträger, Bahnreisende und Schüler kurz vor dem Pausengong.

Berühmte Schlafwachen der Geschichte[bearbeiten]

  • **Napoleons Nachtwache**, die während der Schlacht von Austerlitz aus Versehen das Zelt von Zar Alexander bewachte – leer.
  • **Der Schläfer von Srebrenica**, der angeblich 12 Stunden aufrecht geschlafen haben soll (auf einem Minenfeld).
  • **Wachtmeister Schlummerling**, bekannt aus dem Kinderbuch *„Die Traumwache vom Schnarchberg“*.

Sie alle prägten den Begriff „Schlafwache“ – durch ihr Nichts-Tun mehr als manch Wachender durch Taten.

Zitate[bearbeiten]

  • „Ich hab nicht geschlafen, ich hab nur tief nachgedacht!“ – Eine typische Schlafwache beim Verhör.
  • „Diese Wache schläft nie – außer, wenn man sie braucht.“ – Altbewährte Truppenweisheit.

Siehe auch[bearbeiten]