Untersuchung
Die Untersuchung gehört zu den dämlichsten gesellschaftlichen Moden der Neuzeit. Statt sich einen Überblick zu verschaffen, wird ständig unten drunter gesucht. Doch was findet man da? Nichts als Kekskrümel, abgekaute Fingernagelstücke, verschimmelte Erdnussflips und jede Menge Flusen und Fussel ohne jeden Erkenntniswert!
Milliarden an Steuergeldern werden dafür verplempert, dass ständig irgendwer Untersuchungen anordnet und mindestens daumendicke Untersuchungsberichte verlangt. Während unsere angloamerikanischen Mitmenschen mit ihrer investigation wenigstens schon mal die Westentaschen filzen und dabei die eine oder andere gefälschte Busfahrkarte zu Tage fördern, beschäftigt man sich hier zu Lande ständig damit, wie es bei Hempels unterm Sofa aussieht.
Um etwas zu untersuchen, muss der Untersucher den Kopf oft ziemlich tief in den Sand stecken. Und er kann von Glück sagen, wenn es sich tatsächlich nur um Sand handelt. Viel häufiger findet man da unten unbeschreibliches Igittigitt, das im Untersuchungsbericht genauestens und mit Lageplan verzeichnet werden muss. Auch mit Unterwachungskameras wird diese Arbeit weder angenehmer noch sinnvoller.
Wie kann dieser Untersuchungsblödsinn gestoppt werden? Pessimisten meinen, man könne eine gesellschaftliche Mode nur durch eine andere ablösen. Bevor aber der Ruf nach mehr Übersuchung laut wird, sollte erst untersucht werden, ob man damit nicht übers Ziel hinausschießt.
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