Venuskamel

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Entdeckung in der ganz anderen Wüste[bearbeiten]

Die Venus ist der am hellsten leuchtende Planet im Sonnensystem. Das liegt auch an deren Küstennebel-Atmosphäre. Diese ist absolut undurchsichtig. Wie eine einzige Nebelwolke umspannt sie den ganzen Planeten. Die Nähe des Planeten zur Sonne bewirkt, dass der Nebel dort nicht kalt ist, sondern ein regelrechter Treibhauseffekt den Planeten tüchtig einheizt. Da alle mit Kameras ausgestatteten Venussonden an dem heißen Nebel scheiterten, brachte die Venus-Mission der Kamelopedia, d.h. unsere Sonde Kamelputnik I ein Spezial-Mikrofon auf die Venus, mit dem gewöhnlich Tonaufnahmen an Lavaströmen und an anderen unwirtlich heißen Gefilden gemacht werden. Von der Venus sendete die Sonde uns sehr vertraute Geräusche: Das Mööepp und das Möh von Schwielensohlern. Das hatten wir erwartet, denn auf dem kochend heißen Boden der Venus holt man sich Schwielen an den Fußsohlen, oder man hat von Natur aus schon hitzeresistente Schwielensohlen.

Die Venus ist überwuchert von Venus-Bambus, von dem sich diese Venus-Kamele ernähren. Wegen des dichten Küstennebels tasten sich die Venuskamele mit einer Bambusstange im Maul wie Blinde über die Venus-Oberfläche. Durch ihre Nahrung ist ihr Fell schwarzweiß gefärbt wie das des irdischen Bambusbären (bzw. Pandabären). Nur wenn sich Kamele ganz nahe kommmen sehen sie wenigstens schemenhaft einander durch diese kontrastreiche Fellzeichnung.

Die Venus-Oberfläche ist durch soviel dichten Küstennebel völlig unsichtbar, weil die ganze Oberfläche Küste ist, ein einziger Küstenstreifen also, eine Küstenwüste, deren Küstenstreifenmuster unter all dem Nebel verborgen ist. Deshalb haben die Venuskamele alle Nase lang Leuchttürme errichtet, um vorschriftsmäßig vor der Küste im Nebel zu warnen. Es sind die höchsten Leuchttürme des Sonnensystems, denn ihre Leuchtplattformen reichen über die Nebelatmosphäre des Planeten, damit sie überhaupt sichtbar sind, und strahlen ein helles sonnensystemweit sichtbares Licht aus. Dadurch ist die Venus der am hellsten strahlende Planet des Sonnensystems. Er scheint einzigartig zu sein in der ganzen Milchstraße, denn sonst hätte schon Galileo Galilei mit seinem primitiven Fernrohr sogenannte Exoplaneten entdecken müssen, wenn von den Planeten ferner Sonnensysteme nur einige so hell wären wie die Venus. Schon die alten Griechen haben das geahnt und die Venus daher vergöttert als strahlend einzigartig schönen Glitzerplaneten, wie eine von oben bis unten mit Riesendiamantenklunkern behangene Diva. Der wahre Glanz der dem Planeten zu Grunde liegt ist also die besondere Intelligenz der Venuskamele, die in solcher Zahl imposante Leuchtbauwerke schufen. Ihre Anführer sind mangels Venusmenschen keine Kameltreiber, sondern die Elektrikerkamele, die die Glühbirnen der Venusküstenoberflächenleuchttürme auswechseln, denn es sind die einzigen Venuskamele, die jemals Licht gesehen haben, und zwar beim Glühbirnentest. Davon werden sie so geblendet, dass sie sich danach mit ihrem Bambustock die Leuchtturmwendeltreppe heruntertasten müssen.