Witzeweltmeister

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Witzeweltmeister wird, wer witzigerweise die Weltmeisterschaft nicht gewinnt, aber sie am beinahesten von allen daraus hervorgehenden Nichtweltmeistern gewonnen hätte. Dem Weltmeister, also dem Gewinner der Weltmeisterschaft, steht es dann zu, Witze über den Witzeweltmeister zu reißen. Doch nicht deshalb meinen Experten, der Titel Witzeweltmeister müsste dem Sieger bzw. dem Siegerteam, also dem Weltmeister zustehen statt dem Zweitplatzierten in dem Wettbewerb, sondern weil am Ende doch immer die Sieger diejenigen sind, die sich am gewitztesten durchgeboxt, -gesetzt oder -gemogelt haben bis zum Ende. Zudem würden es die Witzeweltmeister oft garnicht witzig finden, "nur" Witzeweltmeister zu werden.

Bei Kampfsport-Formaten wie Fußball, Boxen oder Formel 1 ist das besonders der Fall, während bei Wettbewerben, bei denen jeder Läufer oder Schwimmer seine eigene Bahn hat oder seinen eigenen ungestörten Versuch, höher oder weiter zu springen, zu werfen und so fort, bereits eine gewisse Befriedigung auch für die nicht als Weltmeister abschneidenden TeilnehmerInnen eintritt, wenn von ihnen im Wettbewerb nur eine persönliche oder gar eine nationale Bestleistung erreicht wird, in solchen "Kampf-nur-gegen-sich-selbst"-Wettbewerben also garkein Witzeweltmeistertitel vergeben wird, sondern nur eine schnöde Silbermedaille. Das wird zur Sicherheit so gehandhabt, damit der bzw. die Bronzemedaillengewinner nicht auch noch als Trostweltmeister verulkt werden.

Witzenschaftler vermuten, dass der Witz des Witzeweltmeistertitels darin besteht, dass Witzeweltmeister nicht den Weltmeister im Krankheitsfalle vertreten müssen wie etwa der Witzekanzler den kranken Kanzler oder ein Witzepräsident den jeweiligen unpässlichen Präsidenten. Im Vergleich zu Witzekanzlern und Witzepräsidenten sind Witzeweltmeister also quasi Fake-Witzeweltmeister. Was sie ja allein meist schon wegen fehlenden Humors sind.

Auswege aus dem Paradox[bearbeiten]

Das Witzenschaftsministerium von Kalau empfiehlt daher allen kalauischen Sportverbänden ein intensives Humortraining ihrer Leistungssportler und Leistungssportlerinnen, denn dann könnten sie auch als Witzeweltmeister noch Witze reißen, die Niederlage nicht ernst sondern mit Humor nehmen, statt nur die Betroffenheitsbefindlichkeitssucht der Sportpressevertreter des eigenen Landes als deren "Dealer" tierisch ernst zu nähren.

Die Akademie der Witzenschaften der Ex-Kolonie Kalaus Ost-Humor hingegen hat ein kostengünstiges Format für eine echte Witzeweltmeisterschaft entwickelt. Sie soll jedes Jahr in New York stattfinden, als krönender Abschluss der UNO-Vollversammlung, weil dort automatisch Vertreter aller Nationen teilnehmen. Es wird der jeweils neueste bekanntgewordene Witz jedes vertretenen Landes erzählt und dabei in 150 Sprachen simultan übersetzt. Es wird gemessen, wieviele Nationenvertreter über einen Witz bzw. dessen Simultanübersetzung lachen, wie laut und wie lang sie gemeinsam darüber lachen. Daraus wird von einem Suppenrechner die Witzigkeit errechnet. Der witzigste Witz wird Witzeweltmeister.