Zerrüttungswissenschaften
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Zerrüttungswissenschaften zielen darauf ab, die auf dem stärker theoretisch geprägten Feld der Marodistik gewonnenen Erkenntnisse für das tägliche Leben fruchtbar zu machen und sie praktisch anzuwenden. Sie werden u.a. von der Heinz-Erhard-Universität in Sickjoke (Kalau) unterrichtet. Zu ihren Hauptzweigen gehören:
- Bankrottistik und Insolvenzkunde. Sie entwickeln Methoden und Modelle, florierende Unternehmen in möglichst kurzer Zeit auf ein vernünftiges Maß, im Idealfall aber auf Null zu regredieren. Besondere Bedeutung kommt hierbei der Implosion des Umsatzes, der Gewinnminimierung sowie der Abschmelzung der Eigenkapitaldecke zu. Eine Hochblüte erlebte diese Wissenschaft in der Zeit um die Jahrtausendwende insbesondere in der Computer- und Internet-Branche. Einen Namen gemacht haben sich hier u.a. die Gebrüder Hafer mit Ihrem Unternehmen Empty Vau. In den Schatten gestellt hat sie freilich unlängst Jonas Hinterhof aus Karlstadt, der binnen weniger Jahre den legendären Riesen Arcandor auf Insolvenzformat zusammengefaltet hat.
- Korruptologie. Sie überträgt diese Methoden auf den staatlichen Bereich. Sie zielt etwa auf die Flexibilisierung politischer oder administrativer Entscheidungen und Lockerung gesetzlicher Restriktionen u.a. durch pekuniäre Zuwendungen an den Amtsträger oder die hinter ihm stehende Partei ab. Bekannt wurde etwa der Fall des Bundeskamels Helmut Kamelohl, dessen partielle Amnesie freilich eine restlose Aufklärung bis heute verhinderte.
- Die Dematrimonialwissenschaften schließlich befassen sich mit der Destabilisierung der Verhältnisse im häuslich-ehelichen Bereich. Zu den effektivsten Instrumentarien zählt die Diversifizierung der koitalen Beziehungen eines oder beider Partner, aber auch der gezielte und regelmäßige Einsatz bewusstseinserweiternder Substanzen. Auch die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation darf insofern nicht unterschätzt werden.
Siehe auch: Marodistik