Joseph T. Embère

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Joseph T. Embère (* 1. April 1848 in Paris; † 12. Problember 1914 in München) war ein französischer Schrifsteller und besonders in seinem Alterswohnsitz in Bayern eher unter dem eingedeutschten Spitznamen Sepp Tember bekannt. Sein Nachname dürfte auf englische Auswanderer zurückgehen und sich von ember, Asche, herleiten. Vielleicht handelt es sich dabei aber auch um ein Stoiberzitat und der Name ist als "Ähm… Bär?" auszusprechen. Schon früh galt Embères Liebe der deutschen Sprache – eine Beziehung, die den ganzen Rest seines Lebens einseitig bleiben sollte. Er ist vor allem für seine miserable Literatur bekannt, die in gebrochenem Deutsch aufs Erbärmlichste andere Dichter kopiert.

Leben[bearbeiten]

Kindheit & Jugend[bearbeiten]

Embère wurde in Paris kurz vor den Wirren der Julirevolution geboren, während derer er Vater und Mutter verlor und fortran in einem von preussischen Emigranten geleiteten Bundeswehr-Kinderheim lebte. Embère wuchs zweisprachig auf, konnte aber zeit seines Lebens weder Deutsch noch Französisch fehlerfrei sprechen. Mit 18 Jahren zog es den jungen Embère an die Akademie der schönen Künste, wo er ein Studium der Germanistik begann, es jedoch nach drei Minuten wegen unüberbrückbarer Differenzen mit dem Professor, den Kommilitonen und der Fachrichtung abbrach. Hungernd suchte er nach einem Lebensunterhalt. Erste literarische Versuche aus dieser Zeit sind zwar grottenschlecht, stammen aber immerhin noch aus seiner eigenen Feder. Als er 1867 begriff, dass er es als Schriftsteller nie zu etwas bringen würde, entdeckte er dafür sein eigentliches Talent: das Abschreiben. Noch im selben Jahr veröffentlichte er sein erstes Werk, das Drama Schüliüs ünd Romea. Nicht zuletzt aufgrund des falschgeschriebenen Titels und dem Inhalt, der direkt aus dem Englischen in unverständliches Deutsch mit französischem Akzent übersetzt worden war, war dem Werk kein großer Erfolg beschieden.

Pariser Jahre[bearbeiten]

Embère ließ sich aber nicht entmutigen und schrieb kopierte wie besessen weiter. Von dem bisschen Geld, das sein Erstling eingebracht hatte, bezahlte er einen Korrektor, so dass wenigstens die Titel von da an fehlerfrei waren. Mit Randale und Hiebe und Satan der Waise blieb er in der Gattung des Dramas, da er die häufigen Schreibfehler dort als Versuch, den Lokalkolorit nachzuempfinden oder etwas ähnlich Schwachsinniges ausweisen konnte. 1874 schrieb er sein theoretisches Pamphlet Das Plagiat: Über eine verkannte Literaturgattung. In seiner Freizeit besuchte er gerne das Laientheater auf dem Montmartre, wo er neben seinen eigenen Werken auch eine Aufführung von Edelreich von Seyffenwirths Dreiakter Sturmius und Eleonora miterleben durfte, was sich als nachhaltig prägend erwies. All dies konnte aber nicht verhehlen, dass sich immer noch kein Schwein für seine Werke interessierte und er immer näher ans Existenzminimum gelangte. Im Jahre 1881 war er schließlich finanziell derart in die Bredouille geraten, dass er das Land schnellstmöglich verlassen musste. Als Exil bot sich zuerst Preußen an, Embère entschied sich dann aber für Bayern.

Münchner Jahre[bearbeiten]

Dies erwies sich als wahrer Glückstreffer. König Ludwig II. war begeistert von seinen Dramen, die er für unglaublich tiefsinnig und intellektuell hielt, und unter dem leicht angepassten Titel Schülerl und Stromerl erlebte sein Erstling eine glorreiche Wiederauferstehung. In diese Periode fallen die meisten seiner Werke: das zweisprachig abgefasste Karl May-Plagiat Wein, und du? – Vin, et tu?, Der Graph von Tante Christa u.v.m. Um die Erinnerung an seine Misserfolge in Frankreich auszulöschen, nahm er das Pseudonym Sepp Tember an und versuchte, Bayrisch zu erlernen, was das völlige Degenerieren seines Sprachapparates zur Folge hatte und dazu führte, dass ihn in den letzten Jahren vor seinem Tod niemand mehr verstehen konnte. Zum Glück beschränkte er sich dann aber auch darauf, während des nach ihm benannten Monats publizistisch tätig zu sein. Mehr hatte er auch gar nicht nötig, denn in Bayern verkauften sich seine Plagiate hervorragend, da niemand ihren Inhalt verstand, sodass er 1914 kinderlos, aber als gemachter Mann verstarb.

Werke[bearbeiten]

  • Schüliüs ünd Romea (1867)
  • Randale und Hiebe (1869)
  • Satan der Waise (1872)
  • Das Plagiat: Über eine verkannte Literaturgattung (1874)
  • Wein, und du? – Vin, et tu? (1882)
  • Der Graph von Tante Christa (1884)