Labyrind
Das Labyrind ist verschwägert mit dem Babyrind, aber ganz sicher nicht verwandt mit dem Minotaurus, denn aus Dödelus' Irrgarten hätte es mit seinem Orientierungssinn sicher herausgefunden. Es unterscheidet sich von der gewöhnlichen Qu vor allem durch seinen verschachtelten Verdauungstrakt. Dass das Essen überhaupt den Weg vom Maul zum anderen Ende findet, ist ein kleines Wunder, denn das Labyrind besitzt nämlich acht Mägen und siebzehn Därme, weswegen mancher Biologe schon versucht war, es zu den Endloswiederkäuern zu zählen.
Viele Bakterien der Darmflora verirren sich auf dem Weg vom Siebenhuf- zum Vollschlank-Darm und verenden schließlich im Buttermagen. Im Gegensatz zu anderem Rindvieh, das für die Verdauung Steine frisst, frisst das Labyrind Kompasse, damit das Gras den Weg findet. Deswegen ist die Labyrindhaltung sehr zeit-, kapital- und nervenaufwendig, allerdungs enthält jedes Tier genug Darm, um zwanzig bis dreißig Kilogramm McDattelsches Hamburgerfleisch herzustellen − seinen Mehraufwand kann der Bauer damit mehr als auffangen.
Die Komplexität und Rätselhaftigkeit dieses biologischen Wundergebildes hat es bis weit nach Asien hinein bekanntgemacht. Dort kennt man sie als "Heilige Labyr Inder", sind gesellschaftlich vollständig integriert und gelten als unberührbar. Ihre Göttlichkeit endet dort nicht bei McDattels sondern eher in einer offnen Anbetung.
Siehe vielleicht: Kuhfürstendamm