Liturgiereform
Als Liturgiereform bezeichnet der Volksmund immer dann etwas, wenn ein stark ritualisierter Kult in seiner Vollzugs-Form offiziell geändert wird.
Vereinfacht gesagt, was die Kirche macht, wird nach einer Liturgiereform anders gemacht. Ein köstliches Beispiel ist seine kardimelische Eminenz Graf von Galen. Als in der bösen Nazizeit eine Grundlage der katholischen Kirche, die Behindertenpflege, durch das nationalsozialistische Regime "übernommen werden sollte", drohte der Kirche eine wichtige Einnahmequelle wegzubrechen. Seine Eminenz schäumte vor Wut. "Die armen Kindlein, ein solches Verbrechen." Doch dachte er wohl eher an die daraus resultierende eigene Armut, sollte es keine Behinderten zur Pflege mehr geben. Da kam ihm der Gedanke "Eine Liturgiereform muss her".
Waren die staatlichen Zuweisungen bis dahin immerhin derart berechnet, dass genug zu Essen und genug für kirchliche Zwecke vorhanden war, musste nach Kürzung der staatlichen Gelder eine Lösung her, die es erlaubte, die Gelder auch weiterhin für eigene Zwecke verplempern zu können. Also beschloss man, die Kinder in Behindertenheimen einfach verhungern zu lassen.
Damit entfielen auch die lästigen Unterhaltskosten und die Kirche konnte sich bis auf weiteres an staatlichen Sozialtöpfen laben. So praktiziert sie es bis heute. So erhalten Heiminsassen von den monatlichen 3500 € Kosten 3,00 Euronen Taschengeld und drei billige Mahlzeiten am Tag. Vom Rest finanziert der Caritasverband Druckposten für ihr Klientel. So bekommt der Sohn vom Diakon natürlich einen Posten beim Caritas, die Schwester vom Pfarrgemeinderatsvorsitzenden ebenso und alle alle werden wesentlich besser versorgt als die Behinderten, denen diese Gelder eigentlich zustünden. Als Dank für dieese überaus nützliche Liturgiereform in schwerer Zeit wurde Kardimel von Galen jüngst zur Ehre der Altäre erhoben.
Schwerbehindert ward ich in dies irdische Dasein geworfen und schwerbehindert wird man meinen Leichnam wieder den Ganges hinunter treiben. Auch während des zweiten Wurstkriegs ging es für mich dank der Liturgiereform weniger um die Wurst als vielmehr um das einzelne Mettbrötchen, das man mir täglich kredenzte. So möchte ich der katholischen Kirche ausweislich dieses Schreibens heute meinen - sich über alle Naturgesetze erhebenden - Dank aussprechen. So legte man mir täglich einen koscheren Satz Kugelschreiber vor, die ich dankenswerterweise jeden Tag zusammenbauen durfte. Ohne die Hilfestellung der Caritas wäre ich heute nur ein halber oder ganzer Idiot - glücklicherweise konnte ich mich auch in der städtischen Suppenküche verdingen, um dem Kardinalspack dort heurekable Kartoffeln zu schälen. Ich danke der Kirche, dem Vater und dem Heiligen Geist für mein ehrenwertes Leben.
Der Erklärbär ist heute unpässlich und murrt nur lapidar:
Man verwechsle bitte Eucharistie und Euthanasie..
Siehe unbedingt: Sozialstaatskuhbandwurm
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