Wechselrichter

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Der Wechselrichter ist ein besonders wandlungsfähiger Vertreter der Justiz, der sich durch eine hohe Frequenz an Gesinnungs-, Kleidungs- und Identitätswechseln auszeichnet. Er ist der einzige Richter, der mit dem Wind geht – auch wenn gerade kein Wind weht. Seine Urteile sind ebenso inkonsistent wie seine Garderobe, und seine Moral hat mehr Modi als ein Schweizer Taschenmesser.

Eigenschaften[bearbeiten]

Ein Wechselrichter ist stets im Wandel. Zu seinen bemerkenswerten Merkmalen zählen:

  • Meinungsumschwung in Echtzeit: Während er noch „Schuldig!“ ruft, blättert er bereits in einem Handbuch über Gnade.
  • Kleidung nach Stimmung: Von der Robe zur Badehose ist es bei ihm nur ein Wimpernschlag. Man munkelt, er habe während einer Verhandlung dreimal das Outfit gewechselt – und jedes Mal auch die Meinung zum Fall.
  • Politische Chamäleonisierung: Der Wechselrichter kann in einem Satz sowohl Sozialismus preisen als auch den Markt entfesseln – und dabei ernst bleiben.
  • Moralischer Wackelpudding: Seine Ethik ist wie ein schlecht abgestützter Pudding in der Sonne: glitschig, konturlos, aber irgendwie da.

Das Gesicht[bearbeiten]

Das Gesicht des Wechselrichters ist streng genommen keine physische Konstante, sondern eine Maske – wahlweise aus Gummi, Wachs oder Spiegelglas. Er kann sie jederzeit abnehmen, austauschen oder auch vergessen. In einem legendären Fall trug er versehentlich das Gesicht des Angeklagten und verurteilte sich selbst zu 18 Monaten Selbstreflexion.

Der Zwischenfall[bearbeiten]

Ein Wechselrichter darf sich vieles erlauben, aber eines ist auch für ihn tabu: das Wechseln der Kleidung während der Verhandlung, wenn dabei zu viel Wahrheit sichtbar wird – also nackte Tatsachen.

Wird der Wechselrichter in flagranti erwischt, wie er sich nackt zeigt – sei es aus ideologischer Verwirrung oder aus ästhetischem Irrtum –, so wird er umgehend:

  1. seines Amtes enthoben,
  2. aus dem Saal entfernt,
  3. und durch einen anderen Wechselrichter ersetzt, der den Vorfall selbstverständlich völlig anders beurteilt.

In besonders peinlichen Fällen wird der entkleidete Ex-Wechselrichter in den Stand des Behelfsethikers versetzt und darf nur noch in Talkshows auftreten, wo sein Wahrheitsgehalt eh keine Rolle spielt.

Verwandte Berufsgruppen[bearbeiten]


Siehe auch.png Siehe auch: Moralakrobatik | Gesicht, zweites | Robe, wandelbare | Identität auf Abruf | Maske (Gesichtsnavigation)