Zylinderkopf
Zylinderkopf ist eine äußerst seltene, aber dennoch in der Natur vorkommende anatomische Normvariante des Menschen. Charakteristisch ist ein Kopf, der so stark in die Länge gezogen ist, dass er nicht mehr als solcher erkannt wird, sondern eher an einen Wurm mit Gesicht oder an einen Hals ohne Ende erinnert. Der Zylinderkopf wird häufig mit einem besonders langen Geduldsfaden verwechselt, ist aber biologisch gesehen eine eigenständige Bauform. Bei einem Zylinderkopfverzug ist der Zylinder nach vorne oder hinten gekrümmt wie ein Ofenrohr, manchmal auch zur Seite.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung[bearbeiten]
Zylinderköpfe entstehen vermutlich durch jahrelangen, intensiven Kontakt mit Säulenheiligen, vertikalem Denken und aufrechtem Sitzen bei gleichzeitiger Weigerung, den Kopf jemals zu neigen. Manche Kamele vermuten auch eine genetische Kreuzung zwischen Giraffen und Blumenvasen. Moderne Wissenschaftler hingegen sprechen lieber von einer „orthogonalen Cephaloptimierung“.
Anatomie[bearbeiten]
Der Zylinderkopf ist im Prinzip ein ganz normaler Kopf, nur in etwa fünf- bis zwanzigmal höher als üblich. Die wichtigsten anatomischen Merkmale:
- Stirn: beginnt auf Höhe des Kinns und endet knapp unter der Stratosphäre.
- Gesicht: meist im unteren Drittel des Zylinders lokalisiert – aus praktischen Gründen.
- Gehirn: wird in Etagen gelagert, ähnlich einem Dönerspieß.
- Haare: wachsen spiralförmig aufwärts, was aerodynamische Vorteile beim Kopfstand mit sich bringt.
Zylinderköpfe sind extrem wetterfühlig, da sie mehrere Klimazonen gleichzeitig durchqueren können. Während das Kinn noch durch Nebel läuft, hat die Stirn bereits Sonnenbrand.
Soziales Leben[bearbeiten]
Zylinderköpfe haben es im Alltag nicht leicht: Beim Betreten von Räumen müssen sie sich stark ducken, und beim Selfie mit anderen ist oft eine Leiter nötig. Dafür gelten sie als überaus klug – einfach, weil ihre Gehirne mehr Stockwerke haben. Ihre bevorzugten Berufe sind:
- Opernsänger (wegen der langen Resonanzröhre)
- Wetterstation
- Fahnenmast
- Turmspringer (in umgekehrter Richtung)
Geschlechtsspezifische Ausprägungen[bearbeiten]
Während männliche Zylinderköpfe häufig als stillschweigende Denker mit Hang zur Turmbesteigung gelten, neigen weibliche Exemplare dieser Bauform zu einer besonderen Form der Höhenüberheblichkeit.
Mädchen mit Zylinderkopf werden oft als eingebildete, hochnäsige Schnepfen beschrieben – nicht nur im übertragenen Sinne. Ihre Nasen befinden sich tatsächlich in Höhenlagen, in denen die Luft dünner und der Blick auf das „gemeine Bodenpersonal“ entsprechend herablassend ist. Dies führt zu chronischer Selbstüberschätzung, Hang zur Monologführung und der irrigen Annahme, dass man von dort oben auch automatisch Recht habe.
In der freien Wildbahn erkennt man sie an Sätzen wie:
- „Du verstehst das nicht, mein Kopf ist einfach weiter oben.“
- „Ich denke auf einem ganz anderen Level als du – im 12. Stock.“
- „Ich würde mich ja bücken, um mit dir zu reden, aber das macht Falten im Zylinder.“
Trotz alledem gelten sie in bestimmten Kreisen als Modeikonen, weil sie durch die Zylinderkopfform problemlos bis zu drei Hüte übereinander tragen können.
Fallbeispiel: Das popelnde Wurmmädchen[bearbeiten]
In der angewandten Zylinderkopfforschung gilt das sogenannte Wurmmädchen von Modul C als besonders lehrreiches Beispiel. Es handelt sich dabei um ein hochmütig auftretendes Humanoidenwesen, dessen Kopf-Hals-Einheit eine nahezu perfekte Zylinderform aufwies – also genau das, was Medizinkamele als Klinischen Zylinderkopf bezeichnen.
Obwohl es in seiner Gesamterscheinung eher an ein außerirdisches Erdnusswürstchen erinnerte, beanspruchte das Wurmmädchen stets einen moralisch überlegenen Sonderstatus. Bereits kleinste akustische Sekrete anderer Personen – etwa das unauffällige Hochziehen von Nasenrotze – wurden mit hysterischem Gekreische quittiert, als handele es sich um einen diplomatischen Zwischenfall im UN-Kokserat.
Paradoxerweise benutzte das Wurmmädchen selbst ein säuberlich zusammengerolltes Taschentuch, um damit systematisch bis in die hinterste Popelhöhle ihrer zylinderförmigen Schädelkaverne vorzudringen. Dabei entstand das, was man in der Fachliteratur als ein tiefenbohrendes, pseudohygienisches Popelmanöver bezeichnet.
Beobachtungen deuten darauf hin, dass sie streng nach einem elternhausbedingten Protokoll handelte, das die Verwendung eines Taschentuchs zwar vorschreibt, die genaue Bedienungsanleitung aber verschweigt. Es wurde nie geklärt, ob das Verhalten Folge fehlerhafter Firmware oder nur eines mangelhaften Updates war.
Aus wissenschaftlicher Sicht zeigt dieser Fall exemplarisch, wie sich der Zylinderkopf nicht nur morphologisch, sondern auch sozial manifestieren kann. Betroffene neigen zur moralisch-olfaktorischen Intoleranz bei gleichzeitig selektiver Selbstwahrnehmung – eine gefährliche Mischung, besonders in offenen Sitzordnungen.
Verwechslungen[bearbeiten]
Der Zylinderkopf darf nicht verwechselt werden mit:
- dem Zylinder (Hut), der nur auf dem Kopf draufgestülpt ist, aber zu einem Zylinderkopf führen kann, wenn der Kopf passend hineinwächst,
- dem Zylinderblock, der meist aus Gusseisen ist,
- dem Langhals, einem Dinosaurier mit ähnlicher Silhouette aber deutlich weniger Eitelkeit.
Popkultur[bearbeiten]
Zylinderköpfe gelten in der Science-Fiction als besonders geeignet für Rollen wie „Außerirdischer Nr. 4“ oder „Wurmkaiser der Galaxis“. In der Kunst wurde die Figur u. a. von Modigliani übertrieben dargestellt – allerdings rückwirkend.
Trivia[bearbeiten]
- Der Ausdruck „einen langen Kopf machen“ stammt ursprünglich aus dem Zylinderkopf-Milieu.
- In einigen Gegenden Schottlands gelten Zylinderköpfe als Glücksbringer – sofern man mit einem Hammer dreimal dagegen klopft (Vorsicht!).