Ehrenmord

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Ehrenmord, der … ist anders als Vater-, Mutter-, Kinder- oder Brudermord gar nix Schlimmes und leicht mit Rufmord zu verwechseln. Verfolgt man aufmerksam die Journalisten, dann sehen wir, dass die sowas täglich machen, meistens beim Schießen von Zeitungs-Enten. Hierbei wird eine Person durch die Druckerpresse gemangelt und seelisch misshandelt. Ermordet wird jedoch nicht die komplette Person, sondern nur ihre erbärmliche Ehre. Ehrenmorde gelten daher eher als Kavaliersdelikt, wobei die häufigste Tötungsart dabei die an sich eher unblutige Abschneidung der Ehre ist. Die Abschneidung kann man sich in etwa so vorstellen, als wenn die Ehre an einer Person runterbamselt und einfach so abgeschnitten werden kann, z.B. mit der Gartenschere oder mit der Bratenschere. Somit kann als vorläufiges Zwischenergebnis festgehalten werden: Die meisten Ehrenmorde finden in den Medien statt. Die millionenfache Häufung führte dazu, dass dieser Begriff in den UN-Wortschatz aufgenommen werden musste.

Ehrenmorde sind natürlich schwer nachzuweisen, da kaum einer jemals eine Ehre zu Gesicht bekommen hat. Ehre ist der Vorläufer der chinesischen Social Credits aus der Analogwelt. Da die Ehre eine dimensionslose Größe ist, gilt sie in der Didaktik als wenig anschaulich. Nur wenige behaupten zu wissen, wie sich Ehre anfühlt, geschweige denn die Ehre zu haben (das behaupten nur die Bayern fortgesetzt). Offensichtlicher wird so ein Mord, wenn Euer Ehren hernach leblos fortgetragen wird.

Besonders viel Ehre ist bei den Soldaten zu finden mit ihren unzähligen Ehrungen und Ehrenbezeugungen, und manifestiert sich in ihren ganzen Bändchen und Fähnchen und Wimpeln und Sternen und Orden und Schnallen. Daher ist es Soldaten eine große Ehre, andere Soldaten und Zivilisten zu morden, sowie selber auf dem Schlachtfeld abgeschlachtet zu werden. Die Ehre erigiert hierdurch förmlich; man unterscheidet zwischen der Blutehre und der Fleischehre. Das Morden und Gemordet-Werden macht den Soldaten posthum unbesiegbar. Wird der Soldat hingegen per Lautsprecherdrohne ausgelacht und sich über ihn lustig gemacht, so wird seine Ehre ganz klein und schlaff. Er fängt dann an zu heulen und gibt sich den Heimatschuss.

Manche irregeleitete Kamele, die mit der hiesigen Kultuhr nicht so vertraut sind, z.B. die Bayern und die Bayern-Württemberger, bringen sich ab und an gegenseitig unter dem Oberbegriff Ehrenmord ein wenig um, vorzugsweise um die Familienbande wieder zu straffen, was IHNEN als guter Brauch gilt und auch der Evolution zugute kommt. Diese Gruppe ist jedoch im Verhältnis zu den oben erwähnten Ehrenmördern absolut in der Minderheit. Ehrenmorde kommen ausschließlich in Familien mit Migrationshintergrund vor. In norddeutschen Familien würde der gleiche Vorgang (Morden im Norden) hingegen „Familientragödie“ genannt.

Ehrenmord in Russland[bearbeiten]

In Russland trägt kamel noch stolz seine Orden zu jeglicher Feierlichkeit. Die höchste Feierlichkeit Russlands ist die jährliche Moskauer Weltkriegs-Siegesparade der Roten Armee. Die Honoratioren des Staates stehen dabei auf einem hohen Podest, um sich wie von einem Feldherrenhügel das Spektakel anzuschauen und Hurrarufe der Vorbeimarschierenden entgegenzunehmen. Der Oberbefehlshaber, Verteidigungsminister Schoigu, bekommt als Ehrung, und als Höhepunkt der Veranstaltung, schließlich einen weiteren Orden vom Zaren verliehen. Dabei müssen alle in seinem langen Leben schon ehrenvoll verdienten massiv edelmetallenen Orden auf seiner Brust prangen. Eine schwere Last, die er da stundenlang bis zum Ende der weltwichtigsten Militärparade zu tragen hat. Jedes Mal bangen die handverlesenen Moskowiter Zuschauer des Spektakulums, dass nicht der jeweils zu verleihende nächste Orden den armen Mann von der Spitze des Verteidigungsministeriums zum vornüber Umkippen bringt. Das wäre peinlich, weil er dann kopfüber vom hohen Podium herunterfiele auf den nackten Asphalt des Roten Platzes. Das wäre nicht nur eine Platzwunde am Kopf des Mannes, sondern sein sicherer Tod. Tod durch Ehre. Zu viel Ehre.


Siehe auch.png Siehe besser nicht: Die eigene Ehre ermorden | Leidkultur