Frauenversteher
Frauenversteher sind (wahrscheinlich) männliche Menschen, die in der Lage sind, gehörte Laute so umzudeuten, dass diese sämtliche Logik verlieren. Obwohl diese Sorte von Männern durch diese Eigenschaft für ein normales Gespräch unbrauchbar ist, da sie ständig behaupten, es gäbe etwas wie Gefühle bei Männern, funktioniert ihre Fähigkeit auch in der umgekehrten Richtung, sodass sie Lauten, die sämtliche Logik verloren haben, wieder einen Sinn geben können.
Da Frauen Männern den Verstand zu rauben pflegen, gilt Frauenverstehen als unmännlich. Nur die geistige Avantgarde sieht das gelassener, so wie einst Johann Wolfgang von Goethe. In jungen Jahren hielt er sich allerdings noch an die Regeln, was sein Erstlings-Gedicht Das Schreyen von 1767 beweist:
und ohne Hindernüß
umfasst’ ich sie im Hayn; sie sprach:
Lass mich, ich schrey gewiß!
Da droht’ ich trozzig: Ha, ich will
den tödten, der uns stöhrt.
Still, winkt sie lispelnd: Liebster still,
damit dich niemand hört.“
Goethes Gedicht Das Schreyen wurde von Edvard Munch auch in die bildende Kunst übertragen, und Männer sollten sich nicht täuschen dadurch, dass Frau gerne trägt, was der letzte Schrei ist.
Siehe auch: Giacomo Casanova