Bildende Kunst
Bildende Kunst ist die Kunst, in der Bildung nicht mehr zu vermitteln, als zum Betrachten der BILD nötig ist.
Früher stand ein Lehrer als Respektsperson vor der Klasse und brachte den Schülern etwas bei. Heute haben die Kinder in der Schule überwiegend Singen und Klatschen und besser bezahlte Einrichtungen bringen ihnen auch noch das Tanzen ihres eigenen Namens bei. Anstatt Rechnen und Schreiben zu lernen wird höchstens noch gemalt. Der Lehrer steht praktisch vor einer Klasse von 25 bis 39 Halbaffen, mit denen die eigenen Eltern schon nichts mehr zu tun haben wollten. Als deren Kinder das erste mal „NEIN“ sagen konnten, haben diese Eltern entnervt aufgegeben und die Bildungs- und Erziehungsziele den Wünschen des Kindes untergeordnet.
Der Grundsatz der Bildenden Kunst (siehe obige Definition) wird auch in der Erwachsenen-Bildung durchgesetzt. Pünktlich werden vor Wahlen und anderen wichtigen Entscheidungsterminen Lehrgänge für Arbeitssuchende organisiert, mit dem Ziel, die Arbeitslosenstatistik zu schönen. Denn wer auf einem Leergang ist, steht dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung und zählt deswegen in der Statistik nicht mit. Aus diesem Grunde wird die Dauer dieser Leergänge auch auf ein Maß gezogen, das gegenüber dem Bildungsziel (zur Erinnerung: nicht mehr, als zum Betrachten der BILD nötig) mächtig überzogen ist. Die Bildende Kunst besteht nun darin, ohne die freizeitorientierten Wünsche der Leergangsteilnehmer zu berücksichtigen, irgendwie die Unterrichtszeit rum zu kriegen, auch wenn der Lehrer längst nicht mehr weiß, was er noch sagen soll. Das bedeutet zum Beispiel Filme gucken, die mit dem Thema nichts zu tun haben, Gruppenarbeiten zu organisieren und deren Ergebnisse von anderen Gruppen bewerten zu lassen. Keine dieser Gruppen wird es wagen, den Sinn dieser Gruppenarbeit anzuzweifeln, wenn der Lehrer klar macht, dass der Feierabend davon abhängen würde. Lediglich das Tanzen des eigenen Namens wird hier nicht gelehrt – ja wie auch: das kann der Lehrer ja selber nicht.