Hannibal Knäcke

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
„Flieg, flieg, flieg“
Das Gebeinhaus zu Sankt Nimmerlein, wo seine morschen Knochen ruhen (man hatte ihn vorher in seine Einzelteile zerlegt).

Hannibal Knäcke, eigentlich Hannibal Kräcker, wohnte bis 2004 neben Herrn von Einscheiss in der geriatrischen Abteilung für Esstörungen. Als früherer Feinschmecker und exzellenter Anatom hat er seinen exorbitanten Lebenshunger indes gegen ein flauschiges Gitterbett und zwei karge Mahlzeiten pro Tag eintauschen müssen.

Nachdem er 1997 einen Pfleger gehäutet und sich bis zu dessen Gerippe durchgenagt hatte, weil dieser ihm nicht die Analfalte waschen wollte, sanktionierte man Knäcke, indem man ihm die rechte Hand amputierte und ihn zusammen mit anderen, bereits wurmstichigen Patienten in eine winzige Wohnstube sperrte und ihn zum gründlichen Räsonnement antrieb.

Hier verbrachte er viele Jahre seines Lebens und schrieb zahllose Liebesbriefe an seine Jugendliebe Klärchen Sperling, die aber allesamt von der Pflegediensleitung abgefangen wurden. Mit seinem zusätzlichen Finger an der linken Hand, den er um 180 Grad spreizen konnte, entwickelte er bald ein neues Hobby, seine frivolen Spiele nannte er: „Wanderwege durch die Nase bis hin zum maroden Hirnkasten“, aber auch weitere Exkursionen durch den eigenen faulenden Leib blieben nicht aus - so hatte er einmal eine Niere darauf verwettet, dass er sich den Finger soweit in die Poperze stecken könne, dass er ihm zum Halse wieder herauskömme. Im Zuge dieses Experiments musste Knäcke freilich eine sehr gebückte Körperhaltung einnehmen, so dass es ihm die Hüfte verbog und er aus dieser gekrümmten Lage nie wieder herauskam. Mit gebeugtem Oberkörper und dem Finger im Po lief er von da an die langen Flure des Altenheims auf und ab und kollidierte mehrfach mit einigen lüsternen Putzfrauen, denen er am Ohrläppchen herumknabberte.

Gemeinsam mit seinem späteren Zimmergenossen Kaspar David von Einscheiss unterhielt er sich ganz ungeniert, über den Geschlechtsverkehr, den er nie hatte, da er ja immer damit beschäftigt gewesen war, die inneren Werte des Menschen zu analysieren („Ich genoss seine Leber mit ein paar Fava-Bohnen, dazu einen ausgezeichneten Chianti“). Trotzdem - oder gerade weil er soviele Stunden in der Geriatrie verbracht hatte, stellte er seine Ernährung schließlich um. Sofern sich die Pflegedienstleitung im Altenheim dann doch einmal erbarmte, ihm seine Zähne in den Mund zu legen, zog er es vor, sich gänzlich von Knäckebrot zu ernähren, was ihm den Namen Hannibal Knäcke einbrachte.

An manchen, weniger guten Tagen verweigerte er jegliche Nahrungszufuhr; der sehr dünne Hannibal Knäcke war Thema Nummer 1 im Schwesternzimmer und man musste ihn regelmäßig zum Mittagessen die Suppen-Nanny ins Zimmer schicken, die liebevoll seinen ausgemergelten Penis liebkoste und ihm so ganz persuasiv einen Kartoffelbrei einflößte.

Wenn Hannibal Knäcke nicht Jahre später auf den Anstaltshof gelaufen wäre, wo er mit lauter Stimme ausrief, dass ihm ein roter Drache vor die Füße gekotzt habe, hätte es an sich gar keine enzyklopädische Erwähnung gebraucht. So jedenfalls taugt die Vita des Hannibal Knäcke immerhin als Gruselgeschichtlein, um angehenden Pfleglingen die Freude an der Unterbringung ins Altenheim gründlich zu vermiesen.

„Oma, wenn du noch älter wirst, trage ich dich auf den Schultern ins Altenheim, wo dann die Suppen-Nanny kommt und deine Haare mit grünem Popelnasenschleim wäscht. Außerdem werde ich per Vorsorge-Vollmacht über dein Erbe verfügen, von dem ich dir keine neuen Kleider und auch kein festes Schuhwerk kaufen, sondern das Geld in meinen persönlichen Wohlstand investieren werde. Nützt ja nix. Da kannst du dann ruhig den Finger in den Anus stecken und nach dem Pfleger rufen - die werden dich dann solange durchschütteln, bis du eine Schüttellähmung bekommst. Achja und außerdem wirst du anonym beerdigt, direkt neben Hannibal Knäcke, dessen Gebein in den Katakomben zu Sankt Nimmerlein begraben liegt. Und überhaupt: deine Visage sieht so zugemüllt aus, wie die Spielstube von der Chantal! Wie lange willst du uns deine Gegenwart denn noch zumuten?“
– Die grobe Gabi über Oma Elfriede

Siehe auch.png Tut nichts zur Sache, aber siehe trotzdem:  Hanni und Nanni

Furzomma.transparent1.png
Artikel über Rentnerplage und Co. 
Furzomma.transparent2.png

AltenheimAlterAltersamphetamineAmbulante VersorgungslückeBuß-und-Bettag-Gedächtnis-KarreEin Hauch von OmaFachgreisFurzopaGaupelGeriatrieGranufinkHannibal KnäckeJungbrunnenOma ohne BeleuchtungOmas recyclenOmazon.comPflegenotstandsgesetzProgerie-MarktQuadratuhr des GreisesRentnerRentnerschwemmeSeniorSozialverträgliches FrühablebenSärgej OsteoporowitzTatterstallVorzeitige Vergreisung