Archiv:Kamelopedia:Adventskalender 2008/6
aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
Heut ist Nikolausabend! Die Gummistiefel putzen!
Wer gestern noch keinen Teller aufgestellt oder blank geputzte Schuhe vor die Tür gestellt hat, kann das noch jetzt – aber dann sofort – nachholen. Bei seiner Tour durch die verschiedenen Zeitzonen von Europa und der Welt ist vor Einbruch der Dunkelheit nicht mit dem Gabenbringer zu rechnen. Wir von der Kamelopedia werden hier mal einen Blick auf schländische Traditionen werfen, aber auch auf unsere Nachbarn…
- In Norddeutschland bringt der Nikolaus den Knecht Ruprecht mit.
- In Hessen hat er Gregor Gysi im Schlepptau – jedenfalls noch bis zu den Neuwahlen am 18. Januar 2009.
- Im Rheinland fürchtet sich jedes Kind vor Hans Muff. Volkskundlern nach geht diese Gestalt auf einen Köhler, später auch Kohlenhändler zurück. Seit Explosion der Energiepreise fürchten sich allerdungs auch die Erwachsenen vor ihm; määh nooch als de Pänz.
- In der Schweiz wird der Samichlaus/Santiglaus/usw. traditionellerweise vom Schmutzli begleitet. Da dessen Name an eine Figur aus einem Weißer Riesenwirbler-Werbespot erinnert, hatte der Nikolaus in jenen Landen seit jeher Autoritätsprobleme.
- In Rösterreich folgt dem guten Mann der Krampus. Was es mit dem auf den Hacken hat, versteh’ mal einer. Die Synapsen im Gehirn eines gesunden Kamels melden als nächsten verwandten Begriff „Arschkrampe“.
- In Holland beginnt der Nikolaus seine Europa-Tour. Bereits am 5. Dezember verlässt er sein Feriendomizil in Spanien und kommt mit dem Dampfer nach Amsterdam. Sein Kompagnon ist der „Zwarte Piet“, der von politisch korrekten Gutmenschen lieber *Witte Piet/Pietra, *Piet/Pietra met andere Farben, *Homo Piet/Pietra, *Piet/Pietra met Migratiehintergrond, *Joodse Piet/Pietra, *Xtra Piet/Pietra genannt wird.
- In Frankreich ist der Nicolas nie ohne den Saarkotzy anzutreffen. Der Saarkotzy kommt der Legende nach aus dem Saarland und erschreckte in erster Linie die grenznah wohnenden Elsass-Lothringer, aber auch alle Franzosen so sehr, dass sie beschlossen, weniger Kinder als potenzielle Opfer in die Welt zu setzen. Diese demographische These wird dadurch untermauert, dass seit der Rückkehr des Saarlandes zu Schland dort die Geburtenrate auf einmal niedriger ist als in Kreisch.
…und jetzt sehen Sie doch mal nach Ihrem Teller oder Schuh.