Ehering
Der Ehering ähnelt einem Drogenring; mit diesem Ring wird ein Bund fürs Leben geschlossen. Die Auflösung ist meist blutig und fordert Opfer auf beiden Seiten. Die Droge Ehe ist erschreckend weit verbreitet, weltweit kommt es zu über einer halben Millionen Neu-Abhängigkeiten – täglich. Mittels Ringtausch einmal angefixt finden die Betroffenen nur sehr schwer einen Weg aus der Sucht, und wenn, dann nur kurzfristig. Insgesamt nehmen sowohl das Konsumverhalten als auch die Rückfälligkeitsrate erschreckende Dimensionen an.
Erschütternd ist besonders der naive Umgang mit der Problematik. Sogar eine alte Facharbeiter-Regel soll besagen, je eherIng, desto besser. Kamel sollte also wirklich nicht alles glauben, was es in Karriereratgebern liest, sondern sich nur auf solide Horoskope stützen. Letztere wissen auch genau, welcher Partner am Besten passt, wann man diesen zu treffen gedenkt und sogar wieviele Fohlen die Folge dieser Begegnung sind. Man braucht selber gar nichts zu tun. Der eherne Ring ist also schon gar nicht nötig, das Geld kann – und sollte – man dann besser versaufen.
Wegen des gleichlautenden Namens oft mit dem oben genannten Suchtmittel verwechselt wird der EHering. Dabei handelt es sich hier um einen vollkommen harmlosen Speisefisch. Anders als natürliche Heringe schwimmt diese elektrisch betriebene Art immer mit dem Strom. Ohne jedweden Strom hingegen kribbelt der gesunde Kunstspeisefisch lange nicht mehr so schön am Gaumen. Ein Stromausfall schmälert somit den normalen Erlebnis-, Auszeit-, Break- und Wellnesseffekt beim Essen, den zu erleben uns die Nahrungsmittelindustrie gemahnt. Das führt zu Irritationen, und ein schwerwiegendes Umtauschstress-Syndrom kann die Folge sein. Denn nicht jeder freundliche Elektromarkt bietet bei mangelhaften EHeringen sofortigen bürokratie- und kostenlosen Ersatz, zumal sich im Kleingedruckten oft die Klausel findet, dass der Fisch gar nicht gemangelt werden darf.
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