Genderlücke
Die Genderlücke ist genau das, was uns beim Gendern gerade noch so gefehlt hat.
Inhaltsverzeichnis
Worte-Gendern, klassisch[bearbeiten]
Konkret geht es ums Worte-Gendern, um dem teutonischen Abkürzungswahn genüge zu tun: DDR, BRD, Kfz, Lkw, EKG, EKD, usw. Abkürzungen sind des deutschen Sprachgebrauchs Würze. Das steckt auch hinter der Idee des Genderns eines Wortes. Was nicht eindeutig "das Ding" ist, also sächlich, ist beim Gendern Nebensache. Gegendert werden Worte, die kein Ding beschreiben, sondern ein Lebewesen. Höflichkeit bedeutet dabei nicht nur, bei der Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" die Damen zuerst zu nennen, sondern alle geschlechtlichen Erscheinungsformen in einem Atemzug zu nennen. "Sehr geehrte herrischen Damen und dämlichen Herren" erweckt den Eindruck, dies vollständiger zum Ausdruck bringen zu wollen, ist also höflicher.
Als Abkürzung können wir im Zeitalter der Gleichberechtigung von Mann und Frau die "Damen und Herren" auch zu "Herrinnen und Herren" machen und dabei die Einwort-Genderung vornehmen: "Herrinnen und Herren" werden korrekt binnenmajuskelgegendert in ein Wort "HerrInnEn". Also heißt die höfliche Briefanrede an einen unbekannten Plural an Empfängern "Sehr geehrte HerrInnEn", weiter abkürzbar zu "Seehrte HerrInnEn".
Irrweg Extrazeichen[bearbeiten]
Nun gab es den gescheiterten Versuch, tolerierte neuartige geschlechtliche Selbstverständnisse als auch naturgegeben klassische Alternativen wie Zwitter gleich noch inklusionseifrig mit ins Genderwort hineinzubasteln, um sie mit zum Ausdruck zu bringen, was natürlich Quatsch ist, vor allem so, wie oft vorgeschlagen durch Einfügen von Sonderzeichen, entweder "*" (Gendersternchen), ":", "." oder "_", also Satz- oder Sonderzeichen, anstelle von Binnenmajuskeln: "HerrInnEn" würde zu Herr*inn*en, Herr:inn:en, Herr.inn.en oder Herr_inn_en. Absolut unzweideutig bedeutet das, dass das nicht nur Lesefluss und Textverständnis erheblich einschränken kann, sondern durch Gebrauch der Sonderzeichen "*" oder "_" die Inhaber einer tolerierten neuartigen Geschlechtsidentität buchstäblich als Sonderlinge abgestempelt werden, und per Satzzeichen "." und ":" gar als Bodensatz, Aussatz diskriminiert.
Mitdenkende Leserschaft[bearbeiten]
Es wäre also besser, das Gendern wenn überhaupt weiterhin klassisch zu betreiben mit Binnen-Majuskeln, also Großbuchstaben im Wort an Stellen, wo der Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Wortform jeweils beginnt und wo die männliche Form evtl. weiter geht mit Buchstaben, die beide Formen am Ende gemeinsam haben. Schon diese Regel ist genau genommen ultrakompliziert und macht die Zweifel am Gendern verständlich, aber nur so werden wenigstens weiblich und männlich gleichberechtigt, was nicht der Fall ist, wenn immer nur der weibliche Unterschiedsbeginnesbuchstabe hervorgehoben wird, wie es nachlässigerweise beim Gendern allzuoft passiert - auch passionierte Genderbefürworter passen da nicht auf und schreiben so gegen die beabsichtigte Gleichberechtigung an! Da Extrazeichen zur Mitnennung alternativer Geschlechter wiegesagt ein Irrweg sind, den wir getrost in die Mülltonne der Sprachgeschichte werfen können, sollten wir uns auf das Mitdenken der Leser verlassen, die verstehen, dass die neuen Geschlechter impliziert sind in der klassisch männlich/weiblich gegenderten Form.
Die Genderlücke[bearbeiten]
Nun gibt es aber vielleicht auch geschlechtslose Wesen und solche, die sich keiner Geschlechtsdefinition zuordnen, also ideell geschlechtslos sind. Für die können wir einfach eine Lücke im gegenderten Wort lassen. Bei Wesen, bei denen das Geschlecht praktisch eine Leerstelle ist, wäre die Mitnennung dieses Personenkreises durch ein Leerzeichen KEINE Diskriminierung.
"Sehr geehrte Damen und Herren" werden also zu "Seehrte Her InnEn" - ein r von Herr fällt weg, danach das korrekte Gendern männlich/weiblich, das Geschlechtsdefinitionen jenseits von männlich und weiblich impliziert dank mitdenkender Leserschaft, und die Geschlechtslosen sind explizit als das Leerzeichen, das die Genderlücke darstellt, mit drin in der Anrede.
Siehe auch: Geschlechtergerechte Sprache, Genderwahn