Kommissar

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
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Ein Kommissar ist ein Chefermittler zur Aufklärung von Verbrechen. Er steht über Inspektor und Polizeihauptwachtmeister. Famoses Ermittlerteam etwa zur Verfolgung bewaffneter, finster dreinblickender, bärtiger Räuber sind zum Beispiel Kommissar Zufall, Inspektor Columbus und Wachtmeister Dimpfelmoser, doch ihre Großtaten sind abhängig von Hinweisen aus der Bevölkerung, etwa von Oma, Kasperle und Seppel. Doch all das nützt nix, wenn der Täter auf den Mond flieht. Das Team hat inzwischen eine chinesische Raumfahrtagentur beauftragt, auf der Rückseite des Mondes nach dem entwischten Räuber zu suchen.

Moderne Verbrechen erfordern ganze Scharen von Kommissaren, sogenannte Kommissionen, etwa die Mordkommission oder die EU-Kommission. Mordkommissionen ermitteln bei Kapitalverbrechen Fragen wie "Wer hat den kapitalen Hirsch erlegt?", und führen den Täter der Anklage und Strafzumessung durch den Staatsanwalt zu. EU-Kommissare ermitteln, warum der Hirsch eine normabweichende Endenzahl hat, und bestrafen das verursachende Land direkt.

Probates Mittel zur Aufklärung ist Wissen, welches von Anbeginn des Zeitalters der Aufklärung in sogenannten Enzyklopädien gesammelt ist. Kommissare müssen also garnicht viel wissen, sondern sich nur gut z.B. in der Kamelopedia auskennen, um Licht ins Dunkel eines "Fall" genannten aufzuklärenden Verbrechens zu bringen. Daher nennt man in England die Aufklärung auch Zeitalter der Erleuchtung. Dieses Wissen dient der wissenschaftlichen Fallaufklärung. Ein anderes Wissen, nämlich konkretes Fallwissen hat der große Konkurrent des Kommissars, der sogenannte Mitwisser. Wenn er aussagt, mutiert er zum Zeugen der Anklage, behält er sein Wissen für sich, gilt er selbst als Verbrecher. Diesem Verdacht kann er durch Errichtung einer sogenannten Mauer des Schweigens ausweichen und damit auch alle Ermittlungen in dem Falle an die Wand fahren lassen. Diese können dann nur noch durch Ermittlergenies wie Kommissar Zufall erfolgreich abgeschlossen werden. Oder durch Spuren, die der Täter am Ort der Tat, dem Tatort, zurück gelassen hat. Dabei hilft dem Kommissar alles Wissen, das zur richtigen Deutung der Spuren führen kann. Zum Beispiel das Wissen, dass Kamele größere Schuhgrößen als Menschen haben. Menschliche Täter müssen nach den Maßstäben des Rechtsstaates behandelt werden, kamelische Täter brauchen einfach nur über den Haufen geschossen zu werden. Haben Sie schon bemerkt, dass in amerikanischen Fernsehkrimis die Täter viel öfter kleine Schuhgrößen haben? Daher steht dort am Ende der Ermittlungen viel öfter die Verfolgungsjagd über die Landstraße, bei der der Täter früher oder später tödlich verunfallt, ohne dass der Kommissar sich unrechtmäßigen Dienstwaffengebrauches schuldig macht. In deutschen Krimis wird am Ende viel öfter zur Waffe gegriffen. Schauen Sie sie genau hin, was für Riesengaloschen die Täterleiche am Ende trägt. Auch da geht alles mit rechten Dingen zu: Der Sieg von Recht und Gesetz, der im Fernsehkrimi gefeiert wird, mit dem Kommissar als großem Held. Oder der Kommissarin. Als Heldin natürlich.