Lüneburger Heide
Der Lüneburger Heide war ein Glückspilz, denn er konnte geschickt seinen Namen verheimlichen. So ist dieser auch nicht überliefert. Doch ohne Namen des Angeklagten galt seinerzeit keine Klageschrift der Inquisition, obwohl sein norddeutscher Wohnort bekannt war, der schon damals der paradiesischste Teil Norddeutschlands jenseits der Küste war. Der Glückspilz konnte also glücklich immer weiter ketzern, blasphemisch über den Kamelgott lästern, mit der Hostie als Grundlage sich eine leckere Makrone backen statt sich den Leib des Herrn Jesus Christus darunter vorzustellen, mit dem Teufel paktieren, vor allem heidnischen Kulten nachgehen, etwa dem Vernaschen schnuckeliger Heidschnucken, und für die Kamelopedia Artikel schreiben. Er soll selber die Statur einer Heidschnucke besessen haben, war allerdings, mit zwei stattlichen Höckern ausgestattet, verdächtigt worden, ein Kamel zu sein.
Aus der Zeit von Kurienkardinal Ratzinger existiert eine noch gültige Vorladung des Lüneburger Heiden vor die katholische Glaubenskongregation, der offiziellen Nachfolgerin der Inquisition. Als Heide muss er also seinerzeit ganze Arbeit geleistet haben, der Lüneburger Heide, sonst hätte er nicht posthum diese Vorladung zugeschickt bekommen. Sie ist das wichtigste Schaustück der heimatkundlichen Sammlung des Museums von Lüneburg und wird sogar von der katholischen Kirche als herumzutragende Reliquie für Prozessionen regelmäßig ausgeliehen.
Und an was glaubte der Lüneburger Heide? Nach heutigem Wissensstand einzig und allein an die Nahrhaftigkeit von Buchweizengrütze, dem Nationalgericht des Herzogtumes Lüneburg.