Leipziger Allerlei
Leipziger Allerlei, das
Leipziger Allerlei ist ein Patent der ebenso geizigen wie erfinderischen Leipziger. Seine Entstehung geht bis auf die Zeit nach den napoleonischen Kriegen zurück, um die Stadt vor Bettlern und sonstigen Halunken zu schützen. Hierzu schlug Malthus Hampel den Stadtvätern vor:
„Verstecken wir den Speck und bringen nur noch Kotze auf den Tisch, sonntags vielleicht einen knusprigen Mettigel oder ein paar Bachflohkrebse aus der Pleiße dazu. Und wer kommt und etwas will, der bekommt statt Fleisch ein Schälchen gegarte Kotze und all die Bettler und Steuereintreiber werden sich nach Halle oder Dresden orientieren.“
Gesagt, getan und man hatte begonnen, sämtliche Bürger Leipzigs zusammenzutreiben und sie in einen großen Bottich reihern zu lassen, die Kotze unter gelegentlichem Umrühren zu erhitzen und sie den Obdachlosen zum Fraß vorzuwerfen. So wenig man auch über die genaue Zusammensetzung von Leipziger Allerlei weiß, umso mehr weiß man von dessen Effektivität, denn jeder kleine Bettlerlümmel war nach der Verkostung ins Umland geflohen oder gar an den Folgen der Speisung krepiert.
Auf diese Weise konnte die Leipziger Wirtschaft hinreichend florieren und man begann, die Stadt mit allem wichtigen Pomp zu schmücken. So gilt Leipzig auch heute noch als eine der finanzstärksten Metropolen Ostdeutschlands.
Der Erklärbär ist heute unpässlich und murrt nur lapidar:
Ich wohne inzwischen in Rostock..