News:2018-10-22 – Merkel schreibt Gasgeschichte

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News vom 22.10.2018

Bislang hielt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel strikt an die Aussitzrezepte ihres Lehrmeisters Helmut Kohl. Doch irgendwie ist es halt doch nix, wenn Kanzler nicht die Führerdiziplin Königsdiziplin Kanzlerdisziplin beherrschen: Das mit dem Gas. Schon Kanzler Bethmann-Hollweg unterstützte die Ausbreitung des Gaskrieges von deutschen Schützengräben aus. Dessen Ga(r)s(t)igkeit übertrumpfte nur wenig später ein anderer Kanzler im nächstbesten, höchstselbst zu dem Zwecke angezettelten Kriege, nämlich zum Zweck, das Giftgas effizienter hinter der Front an unschuldigen Zivilisten anzuwenden. Irgendwie war dann erstmal Schluss mit gasig. Hochwirksames Giftgas steckte jedoch auch nach dem Krieg noch in den Gasleitungen zu deutschen Küchenherden. Stolz aller deutschen Städte waren ihre Gasometer, voll mit hochgiftigem Kohlenmonoxyd. Und mit der in Deutschland erst per Wirtschaftswunder erfolgten totalen Automobilisierung konnten Häuslebauer sich wahlweise in ihrer Küche mit Stadtgas ihres Herdes oder in ihrer Garage effektiv mit dem ebenfalls kohlenmonoxydhaltigen Abgas ihres Autos schnell und zuverlässig selbst vergasen ihrer Schulden bis zum Halse entledigen.

Erst Bundeskanzler Helmut Schmidt machte wieder auf Gas-Hirschaft - Schmidtschnauze konnte eben wie ein echter deutscher Esszimmer-Gemälde-Hirsch röhren. Röhren lieferte er auch der Sowjetunion, und bekam dafür per Mannesmannröhrenerdgaspipelines große Mengen Erdgas aus Sibirien geliefert. So ein Tauschgeschäft war genial: Mit so billig eingetauschtem Erdgas konnten viel mehr Gewinne gemacht werden von Stadtwerken, und niemand brauchte mehr Angst haben, der Gasometer könne explodieren, wie anno 1933 in Neunkirchen, das ursprünglich Neunzehnkirchen hieß - der Gasometer ließ nur weniger als die Hälfte davon übrig. Unter Helmut Kohl ging es dann auch der Giftigkeit von Abgasen an den Kragen: Rauchgasentschwefelungsanlagen an Kraftwerken nahmen auch der Vergasung Unschuldiger per Pseudokrupp die Grundlage. Für die Einführung des in USA bereits bewährten Abgaskatalysators war aber nicht nur der Aussitzkanzler zu behäbig, sondern auch die Autoindustrie. Jahrelang ließ man die Kundschaft warten, die zunehmend Automobile verlangte, die Lebensfreude statt Lebensmüdigkeit unterstützten. Irgendwie, wie man damals sagte, kam der "Kat" dann halt doch, erst lieblos ungeregelt noch nicht viel verbessernd, sich dann aber stufenweise zum Umweltgewissensberuhigungsmittel mausernd.

Dann kam aber erst der eigentliche moderne Gaskanzler: Gerhard Schröder. Seine Freundschaft mit Wladimir Putin zielte auf eine Karriere nach der Kanzlerschaft, als Pipelinemanager der Erdgasgesellschaft schlechthin: Gazprom, Russlands sicherer Bank für Deviseneinnahmen. Damit wurde seit dem verpönten "Gasmann" Adolf H. wieder ein deutscher Kanzler, diesmal als "Gasgerd" zum mythischen Gaskanzler.

Und nun die Aussitzerin der Kohlschule im Kanzlersessel - leise vor sich hin in den Sessel pubsend über ihre medial längst erfolgreich als fake news verbreitete Kanzlerinnendämmerung sinnierend, dämmerte ihr just heute, man müsse wieder mehr schädliche Abgase in den Innenstädten zulassen, statt geplante Dieselfahrverbote umzusetzen. Insbösondere in Frankfurt am Main - am Ende ihrer Regierungstage, als späte Rache an den Bankstern, die ihr in ihrer Amtszeit zwei Finanzkrisen und den Niedergang der Bank ihres Busenfreundes Josef Ackermann bescherten. Eine feine Gesellschaft - für die ist Feinstaub aus Abgasmogeldieselautos, wenn es nach Merkel geht, eine feine Lösung.