News:2025-10-20 – Friedrich Merz wünscht sich Potjomkin'sche Städte

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News vom 20.10.2025

Es trumpelt im Bärliner Bunten Kamelanzleramt wie verrückt, denn der Regierungsboss Friedrich Merz beharrt auf seiner Auffassung, es stimme was mit dem Stadtbild nicht. Sein politischer Musterschüler Alexander Dobrindt handelte sofort: Nicht, dass er wie Trump die Nationalgarde in die Städte schickt, um das jeweilige Stadtbild aufzuhübschen. Nein, er hat ganz andere Pläne: Kunst. Gaaanz große Kunst. Frei nach den alten Meistern des Riesenbildformates wie den DDR-Nationalmonumentalmalern Werner Tübke und Walter Womacka sollen riesige Gemälde und Mosaike in den Städten ein neues Stadtbild liefern im Sinne der Merz'schen "Deutschen Leidkultur". Der Berliner Dom soll hinter einer Großleinwand verschwinden, auf der, kunstvoll abgebildet, fröhlich Grundsicherungsempfänger nach der ersten und zweiten Sanktion miteinander streiten, ob sie nun in die Spree oder in den Landwehrkanal springen sollen. Die monumentale Wohnarchitektur an der Karl-Marx-Allee wird hinter riesigen Gemälden verschwinden, die die atemberaubende Landschaft der Geld- und Aktienberge des Blackrock Canyon im Monat Merz zeigen. Was Merz bösonders stört im bisherigen Stadtbild sind die Micranten. Also die Fans des Nissan Micra, diesem micrigen Kleinwagen aus Neinpan. Jeder berlinunwürdige neinpanische Nissan Micra am Straßenrand in Bärlin wird deshalb ab sofort mit viel Pappmachée zwangsaufgeplustert und dann angemalt wie ein potthässlicher Protz-SUV. Zwischen Fernsehturm und Siegessäule wird eine Riesenleinwand gespannt, um darauf das guinnessbuchwürdige Riesengemälde einer schönen Stadt wie es sie noch nicht gibt darauf zu malen: Die Stadtansicht von Bielefeld. Endlich wird Bielefeld existent. Als Potjomkin'sche Stadt.

Die letzten Kreuzberger Autonomen haben schon angefangen, Nissan Micras in ihren geheimen Werkstätten umzukarrossieren zu Trabis, um sie so zu tarnen als denkmalgeschützte Autotypen, die nicht verschandelt werden dürfen mit Pappmachée.