Postfaktisch

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Postfaktisch ist das Unwort des Jahres 2016.

Es hängt stark mit dem zunehmenden Onlinehandel zusammen. Man geht nicht mehr in den Laden, sondern der geht pleite. Statt dessen geht man ins Internet, übrigens, man muss wirklich hingehen, es fahren dort keine Fahrräder, Autos, Busse, Taxis, Züge oder U-Bahnen, also zu Fuß. Ist man dann endlich im Internet ("Du komst hier net rein"), bestellt man den ganzen Krempel, den man ohnehin nicht braucht, dort, in der Bucht, bei den Amazonen, Zahlungandroh oder so.

Und dann wird einem das Zeugs zugesendet. Per Lieferservice, Post, DHL, Uuups, GLS, Götterbote Hermes, oder so. Und es wird postfaktisch abgeliefert, beim Nachbarn, in der Postfiliale in der nahen Großstadt, die nur zwischen 11:57 und 11:58 offen ist, wo es weit und breit keine Parkplätze gibt, im Blumenladen die Straße rauf oder runter, nein der andere am anderen Ende der Stadt, in der Mülltonne, in der Altpapiertonne vor dem Kindergarten (warum steht die eigentlich dort? Aber was die Kinder den lieben langen Tag alles so basteln, das ist eine andere Geschichte...).

Auf jeden Fall hat die Post es faktisch abgeliefert, nur wo??? Beförderungsfall erledigt, nächstes Paket. Der Nachbar hat sich über ein Paket gefreut, er hatte zwar nichts bestellt, konnte es aber dennoch gebrauchen, bald ist ja Weihnachten.

Siehe auch.png Siehe auch:  Beispiel für postfaktische Zulieferung

Siehe auch.png Nicht zu verwechseln mit:  Essen auf Rädern