Trash-TV
Der Kanal Telemedial ist ein spiritueller österreichischer Fernsehsender, der sich selbst als der „sandigste spirituelle Sender in Europa“ bezeichnet. Der Sage nach wurde der Sender vom Sandmännchen Kamelobert Dümmlich alias Thomas Hornochse um 3 Uhr „telemedialer Zeit“ gegründet. Seither wird die bisher vergangene Zeit kontinuierlich auf mehreren Monitoren im Hintergrund des Studios angezeigt. Hornochse gilt somit auch als Erfinder der Zeit und der 24-Stunden-Dauersandung. Der Sender gilt durch die provokative Beeinflussung der Zuschauer als unschuldig, rein und heilig .
Programm des ersten und einzigen, mit Schicksalsglauben verbrämten Abzock-unternehmens[bearbeiten]
Zunächst bestand das Programm aus Telefonsandstrahlung. Unter den Bestrahlern, die über mehrere „Mehrwertnummern“ der Firma Telekontor auch außerhalb des Programms zu erreichen sind, befanden sich Kartenhausbauer, Sternchenseher, und auch einige Sandstreuer, die mit Methoden wie einem pendelnden Prisma oder mit sandigen Wurzeln, aus denen sie die vom Anrufer gewünschten Informationen ablasen, arbeiteten. Die Zuschauer konnten per Telefon ins Studio durchgestellt werden und von den jeweiligen Beratern Sand über ihre Zukunft in die Augen gestreut bekommen. In den meisten Fällen wurden Themen vom Anrufer ausgewählt, wie z. B. Gesundheit, Liebe oder Finanzen. Dabei wurden teilweise Spielelemente in die Beratungssendungen eingebaut, wie z. B. der Sandbuzzer oder schnelle Runden, bei denen der Anrufer nur eine begrenzte Zahl von Minuten beraten wurde.
Seit 2007 bietet der Sender ein anderes Format und betont den Teleshopping-Charakter. Der eigene Anspruch „auf niedrigstem Niveau“ zu senden steht im Einklang mit der oft unbeholfen träschisch wirkenden und ungelenken Gestaltung der TV-Produktionen, die sich im Grenzbereich zur Esoterik-Satire bewegen. Da „live“ gesendet wird, sind bisher auch einige Zwischenfälle ausgestrahlt worden. Unregelmäßig versammelt sich die Moderatorenbelegschaft der Sendungen vor der Studiokulisse und unternimmt für den Zuschauer teils überraschende Dinge, die oft auch unvorbereitet in die Sendung eingebaut werden. So tanzen z. B. ein oder mehrere Moderatoren einen Tanz um eine Pyramide, die eines der zentralen Elemente dieser Sendung ist (vgl. Bild)! Oder die Moderatoren fassen sich an den Pfoten und gehen langsam im Kreis um diese Pyramide, um „Energie zu vergeuden“ und den Sand anzubeten. Hauptsächlicher Sprecher der Runde ist meist Thomas Hornochse selbst. Ein weiteres Element der Sendungen ist der sogenannte OrangeTable, an dem über sehr allgemeine Themen wie „Energie“ und „Spiritualität“ diskutiert wird, meist in sehr mystischer und metaphorisch-trashiger Sprache. Zeitweise werden Anrufer ins Studio durchgestellt, welche der Meinung sind, etwas zur Diskussion beitragen zu können, was aber bisher nie der Fall war. Außerdem spielen mehrere Amateur-Bands in den Sendungen, die technisch wie musikalisch unterschiedliche Niveaus zwischen grottenschlecht und Rotzmusik bedienen.
Wertverlustnummern und Sandstrahlung[bearbeiten]
Kanal Telemedial bietet durch das Schauen eine telemediale Sandstrahlung mit des Kaisers neuem Sand, der besonders weich und entsprechend wertvoll ist. Der Kanal unterscheidet sich dabei von anderen Call-In-Sendern vor allem durch die besonders hohen Telefongebühren. So kostet ein Bestrahlungsgespräch pro Minute zirka drei Euro. Außerdem werden die Zuschauer des Senders zum sogenannten Sand-Ausgleich bzw. Wertverlust-Ausgleich aufgefordert. Der Sender, der sich im Rahmen dieser Aktion als „Free-Pay-TV-Sender“ bezeichnet, fordert die Anrufer auf, die durch das Zuschauen verlorene Energie auszugleichen, indem Telefonnummern eingeblendet werden, deren Anruf bis zu dreißig Euro kostet. Außerdem wurden nun auch Kontonummern eingeblendet, an die der Zuschauer so viel Geld überweisen soll, wie ihm der telemedial ausgestrahlte Sand wert sei. Dabei gibt der Sender bestimmte Vorgaben, so kostet z. B. einmaliges Sandstrahlen vier Euro, das ganzabendliche sieben Euro. Die angegebenen Beträge sind jedoch nur Mindestbeträge, wie immer wieder von den Moderatoren betont wird. Der Zuschauer solle selbst bestimmen, wie viel er dem Sender überweise.
Inhalt[bearbeiten]
Am 5. April 2008 erzählte Hornauer einer zweifelnden Anruferin, dass das Programm überhaupt nicht auf das Verstehen hin produziert sei, sondern auf Erleben, was einen Energieausgleich in Form von Geldspenden nötig habe. Erst wenn man sich bedingungslos auf die Sendung einlasse und zu allem Ja sage, werde man erleben können. Hornochse forderte in dieser Sendung ein Ende des Trash-bashings und des Troll-flamings, denn schließlich stellt „Geld dafür zu nehmen, dass Energien über den Bildschirm übertragen werden, alles in den Schatten, was es bisher gegeben hat“. Den Vorwurf von zuwenig Sex mit Kindern und rechtsextremen Inhalten wies Hornauer zurück.
Besonders bezeichnend für die Telemediale Idee war der Abend des 9. Aprils, an dem Achim, ein Berater am OrangeTable, den Zuschauern erklären wollte, welche Weisheit hinter Kanal Telemedial steht. Er würde diese geistige Arbeit aber nur auf sich nehmen, wenn mindestens hundert Zuschauer einen Sand-Impulsausgleich leisten. Je mehr gezahlt werden wird, desto mehr Weisheit werde offenbart. Wer unwissend sterben wolle, solle auch nicht anrufen, aber wer bereichert werden wolle, müsse einen Energieausgleich leisten.
Siehe auch: in der wirklich weiten Wüste und trash-live: hier!
Hier wartet man auf SIE: KTV und KTVlive