4254 Kamel
4254 Kamel ist ein Planet in unserem Sonnensystem mit einer Umlaufzeit von gut 4 Jahren.
1985 fürchtete die Stasi, der Mondflug des Kamelnauten Wowermompgensäcker von 1966 käme durch Glasnost ans Licht und würde den Ruhm des Westens noch weiter erhöhen. Sie holten ihn aus seinem im Osten gelegenen Versteck und steckten ihn in die von der NASE ausrangierte Apollo 23. Mühsam montierten sie die Raumkapsel auf eine sowjetische Interkontinentalrakete und schossen sie in den Weltraum. Der nicht besonders intelligente aber erfahrene Kamelnaut nutzte die Gelegenheit zu einer Entdeckungsreise und entdeckte den kleinen Kamelplaneten. Dort errichtete er die erste Raumstation außerhalb der Mondbahn. Er hisste die hübsche ihm mitgegebene Flagge: Schwarzrotgold mit Hammer und Zirkel im Ährenkranz. Günter Schabowski schickte daraufhin eine kleine Rakete mit Fresskorb und einer Held der Arbeit-Medaille nach 4254 Kamel. Fidel Castro musste wegen technologischen Rückstandes Kim Bong Chill bemühen, eine Glückwunsch-Rakete loszuschicken, mit einer Packung Havanna-Zigarren.
1990 meldete sich die Stasi nochmals bei Wowermompgensäcker, er möge auch für Erich Honhöcker ein Asyl einrichten in der nunmehr nur noch extraterrestrischen Rest-DDR. Doch Margot Honecker hatte bereits ein Häuschen in Chile erworben. Die Stasi schickte dennoch eine Rakete zum Kamelplaneten - mit einem Sigmund-Jähn-Denkmal und der Bitte um Aufstellung. Den Antwort-Funkspuch fing die gerade gegründete Gauck-Behörde 1991 auf: „Ihr könnt mich mal…“. Pflichtbewusst faxte Gauck ein Beitrittsformular zur Bundesrepublik Deutschland zurück. Es blieb bis heute unbeantwortet. Die DDR existiert also noch auf ihrem Außenposten im Universum.
Nichts zu tun haben will der Planet hingegen mit der Gürtelinsel (4254) Kamél. Das macht aber auch nichts, weil die Bahnverbindung zwischen den beiden ohnehin bereits vor Jahren den explodierenden Privatisierungskosten zum Opfer fiel.