Sigmund Jähn
Kamelerich Sigmund Jähn wurde in seiner ungewöhnlichen Militärlaufbahn via Erdumlaufbahn in der Nationalen Volksarmee der DDR zum einzigen DDR-Sternegeneral, der Zier des Offizierskorps, ja dem einzigen NVA-Offizier im höheren Dienst. Zuvor war er Jagdflieger, und da die DDR-Führung auch dem Jagdhobby fröhnte, erwählte sie ihn zum einzigen Kosmonauten der Republik, denn mit seiner MIG 21 hatte er sieben Sechzehnender aus 10000 Meter Höhe erlegt. Eigentlich hätte FDJ-Chef Egon Krenz in den Weltraum fliegen sollen, doch hatte der sein Plansoll für FDJ-Honecker-Jubel-Aufmärsche nicht erfüllt. Und bei der Jagd war er auch nicht gerade ein As. Jähn hatte Glück. Die Sowjetunion brauchte damals nämlich gerade einen Jäger im Weltraum, und so wurde er Co-Pilot eines Sojus-Kapsel-Fluges zur Saljut-6-Raumstation. Es war das letzte mal, dass eine intakte russische und eine intakte amerikanische Raumstation gleichzeitig im Orbit kreisten. Und das war Sigmund Jähns Auftrag: Die Raumstation Skylab des Klassenfeindes USA zu erlegen mit einem Blattschuss. Das war nicht einfach, denn Sojus-Pilot Waleri Fjodorowitsch Bykowski hatte für den Flug gut vorgesorgt mit einer Kiste Wodka. Erst kurz vor dem Rückflug war Jähn für einen Augenblick nüchtern. Geistesgegenwärtig packte er endlich die Kalaschnikow aus und legte sich auf die Lauer. Als Bykowski schon drohte, allein zur Erde zurück zu fliegen, weil der Wodka alle war, hatte Jähn das Jagdglück seines Lebens: Skylab kreuzte für einen Augenblick die Saljut-Umlaufbahn, und Sigmund feuerte eine Salve. Die Konkurrenz-Raumstation kam ins Trudeln, hielt sich aber noch knapp ein Jahr in der Umlaufbahn, war aber zu nichts mehr zu gebrauchen. Der Klassenfeind konnte drei Jahre lang nur noch seine Schweine im Weltall feiern. Für amerikanische Kamele war der Ofen aus. Erst ab 1981 konnten die Amerikaner wenigstens wieder Menschen von Kap Karneval ins All schicken mittels einer bügeleisen-ähnlichen Höllenmaschine, dem Spatzenschüttler, mit dem auch zwei Höllenfahrten gelangen, aber auch der Aufbau der ISS.
Noch größeres Glück als bei der Jagd hatte Jähn bei der Landung von Sojus 31 in Kasachstan, die er mit zwar schmerzhaftem aber nur einfachem Höckerbruch überstand. Der Westen inklusive BRD ignorierte das erste deutsche Raumkamel aber noch bis zur Wende 1989. Für die DDR wurde Jähn aber zum populärsten ihrer Helden, der nur dank FJS-westmilliarden-schwerer Propaganda von der "Heldin der Arbeit" Margot Honecker überstrahlt wurde.
Siehe auch: Siggi, der rote Raumfahrer