Brüllwürfel
Brüllwürfel sind Eigenheime für Lautsprecher in Musterbauweise. Von gewöhnlichen Häusern unterscheiden sie sich durch ihre kreisrunden Fenster und Türen.
Für Lautsprecher mit sehr leistungsfähigen Sprechorganen sind bösonders hochwertige Brüllwürfel mit schalldämpfendem Innenausbau versehen.
In Fachgreisen erkennt man hochwertige Brüllwürfel an ihrer elektrischen Hausanschlusstechnik. Während sehr günstige Exemplare ein schnödes Verlängerungskabel aus einem Bohrloch hängen lassen, glänzen noble Brüllvillen durch massivgoldene Anschlusskästen.
Anspruchsvolle Brüllwürfel verfügen über eine Fernbedienung, das so genannte Mikrofon. Damit kann ein Lautsprecher seinem Kommunikationsbedürfnis aus der Ferne nachgehen.
Für gewöhnlich werden Brüllwürfel in Zweiergruppen errichtet. Für Diskussionsrunden (neudeutsch: Meetings) werden gelegentlich auch fünf oder mehr Brüllwürfel in althergebrachter Runddorf-Anordnung errichtet.
Im Gegensatz dazu dienen größere Reihenwürfelsiedlungen dem Einfrieden größerer Kamelansammlungen, beispielsweise in Stadien und bei Rock-Konzerten.
Als Baumaterialien kommen je nach Gehaltsklasse der bewohnenden Lautsprecher entweder Plastik, Spanplatten oder Massivholz zum Einsatz. Hierbei gilt der Grundsatz: Je schwerer das Bauwerk, als umso hochwertiger gilt der Brüllwürfel.
Die ersten Brüllwürfel wurden Mitte des 19. Jahrhunderts für verbeamtete Fernsprecher errichtet. Sie dienten jedoch noch nicht als Nobelbehausung wie die heutigen Brüllwürfel. Vielmehr wurden sie als Toilettenhäuschen genutzt. Aus dieser Zeit stammt die traditionell kreisrunde Fensterbauweise von Brüllwürfeln sowie der Ausspruch "Die Schüssel anbrüllen".
Siehe auch: Brüllwurst
Siehe besser nicht: Klobrülle