Drehbuch
Ein Drehbuch verrät einen Dreh. Am beliebtesten sind Drehbücher, die dem geneigten Leser oder der gnädigen Leserin den Dreh verraten, wie kamel reich wird. Diese auch Bestseller genannten Bücher verkaufen sich wie warme Semmeln. Ob die AutorInnEn den von ihnen beschriebenen jeweiligen Dreh wirklich raus haben, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.
In Hollywood sind unter völlig abgedrehten Promis bösonders umständliche Drehbücher verbreitet. Darin wird beschrieben, wer von ihnen wie eine Rolle zu spielen hat, vor laufender Kamera, um dadurch reich zu werden.
Laufende Kameras sind ganz böse Wesen, die, wenn sie laufen, mit ihren drei Stativbeinen jeweils eine Rolle vor sich her treiben, etwa so wie ein Kind auf dem Bürgersteig seinen Fußball vor sich her treibt, obwohl der Bürgersteig garkein Fußballplatz ist. Die laufend Rollen kickenden Kameras von Hollywood sind für die Darsteller ihrer Rollen also die reinste Folter, auch wenn der Drehort kein gewöhnlicher Bürgersteig ist, sondern der "Walk of Fame". Der Film, der dabei hinter dem Kameraauge entsteht, ist also am Ende immer ein Sadomaso-Streifen, und reich werden die Opfer so eines Drehs nur, wenn der Film im Kino ein Kassenschlager wird und sie darin eine Hauptrolle darstellen. Das wird im Drehbuch leider nie verraten. Entsprechende Zivilklagen gegen Drehbuchautoren sind in USA entsprechend massenhaft anhängig. Die Richter machen alle diese Fälle sprachlos, so dass sie keine Urteile sprechen können. Dann können sie selber auch nur noch Rollen spielen. Eigens dafür werden in Hollywood wieder neue Drehbücher für Stummfilme geschrieben.