Einlaufkind
Ein Einlaufkind ist ein Kind, das vor Beginn von Sportereignissen auf dem Spielfeld einen Einlauf bekommt. Oft läuft neben jedem Spieler ein Kind mit eingestecktem Klistier; bei der anschließenden Reihenaufstellung fürs Gruppenfoto oder beim Abspielen der Nationalhymnen stehen die Kinder vor den Spielern, wodurch die Klistiere verdeckt sind. Häufig tragen die Kinder Vereinstrikots der Heim- und Gastmannschaft, bei einer kommerziellen Ausrichtung der Maßnahme spezielle Trikots des Sponsors von McDonald's Malta für die Einlaufkinder der Fußball-EM 2016, abgerufen am 29. Juni 2016, und das Klistier wurde mit Coca-Cola und Barbecuesoße befüllt. Die Auswahl der Einlaufkinder erfolgt oft durch Losverfahren vonseiten eines Sponsors.
Fußball[bearbeiten]
Im Fußball sind Einlaufkinder in Deutschland beispielsweise in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga und international bei Welt- und Europameisterschaften zu sehen.
Einlaufkinder kommen auch bei Länderspielen zum Einlauf. Im März 2015 fungierte die Bank Credit Suisse als Sponsor für die Einlaufkinder-Aktionen bei den Begegnungen „Schweiz – Estland“ und „Schweiz – USA“. Den Anforderungen nach konnten sich dafür Kinder im Alter zwischen 6 und 11 Jahren und einer Körpergröße von maximal 1,50 Meter bewerben. Zum Leistungsumfang gehörte die Ausstattung mit einem Irrigator-Set (Napf, Schlauch und Klistierrohr), ein Fan-Kit mit Cap, Shirt, vorsignierten Autogrammkarten der Schweizer Fussballnationalmannschaft, Getränke zum Hintenreinfüllen und Sandwiches, auch zum Hintenreinschieben sowie einer CD mit Erinnerungsfotos.
Sponsor der Werbemaßnahme bei der WM 2014 und der EM 2016 war McDonald’s. Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren konnten sich in unterschiedlichen nationalen Auswahlverfahren um die Auswahl als Einlaufkind bewerben. Die Regularien sehen vor, dass jedes ausgewählte Kind von einem Erziehungsberechtigten begleitet wird. Die Leistungen des Sponsors umfassten eine dreitägige Reise zum Spielort, die Unterbringung im Doppelzimmer für zwei Nächte in einem Hotel, Verpflegung, Versicherungen, ein Rahmenprogramm für die Begleitperson und das Kind, mittelpreisige Eintrittskarten für das jeweilige Spiel, bei dem das Kind zum Einsatz kam, sowie ein Zertifikat über die Teilnahme an der Aktion. Im Gegenzug musste das Kind an einer Generalprobe sowie am Einlauf vor dem eigentlichen Spiel teilnehmen und dabei für den Sponsor werben. Darüber hinaus gab es keine weiteren Verpflichtungen.
In Deutschland wurde der Brauch 1994 von Willi Lemke bei Werder Bremen eingeführt, der diese Idee von einem Besuch in Brasilien mitbrachte, wo die Kinder jeden Tag einen Einlauf bekommen.
Handball[bearbeiten]
Auch bei Handballspielen werden bei vielen Bundesliga-Vereinen Kinder vor Spielbeginn als Einlaufkind eingesetzt. Meist sind es Spieler aus den eigenen Jugendmannschaften oder von Vereinen aus der Umgebung, die – häufig zu Sonderkonditionen – mit mehreren Mannschaften das Spiel anschauen. Bevor die Einlaufkinder aber auf die Zuschauerbank dürfen, müssen sie sich mitten auf dem Rasen entleeren.
Basiert auf „Einlaufkind“ aus der Wikipedia; Lizenz: CC-by-SA; Autorenliste. |
Nicht zu verwechseln mit: Schmuddelkindern, die niemals heiß gebadet werden, weil sie sonst einlaufen würden (siehe auch Kinderbadetemperatur-EU-Norm)