Feng Sushi
Die Kunst des Feng Sushi beschäftigt sich mit der Gestaltung von Räumlichkeiten. Durch geschickte Raumaufteilung, Platzierung von Einrichtungsgegenständen und überlegte Farbwahl lässt sich der Wohlfühlfaktor deutlich erhöhen.
Inhaltsverzeichnis
Die Ursprünge[bearbeiten]
Die Idee, mittels der Architektur unterschwellig die Gemütslage der Bewohner zu beeinflussen, ist fast so alt, wie die Architektur selbst. Selbst in der Steinzeit (damals noch Archäotektur) wurden die Behausungen schon an die emotionalen Bedürfnisse der Bewohner angepasst. Damals lag das Hauptaugenmerk auf Schutz und Behaglichkeit. Um unterbewusst diese Wünsche zu vermitteln, erdachten die damaligen Baumeister die Höhlenwohnung. Dicke massive und fensterlose Wände vermittelten den Bewohnern Schutz und Geborgenheit, die Lichtgestaltung durch Fackelbeleuchtung und die Wärmequelle mit offenen Flammen im zentralen Gemeinschaftsraum brachte ein Gefühl von Wärme und Behaglichkeit in die Wohnung.
Die Entwicklungen[bearbeiten]
Die Gestaltung der Bauwerke und Einrichtungen wurde im Laufe der Zeit ständig an die neuen unbewussten Bedürfnisse der Bewohner angepasst. So war die Pyramidenarchitektur eine Reaktion auf den Wunsch nach Dauerhaftigkeit und die Wohnwagen sollten den tief verankerten Wunsch nach grenzenloser Freiheit vermitteln. Noch heute versucht man ständig den Wohlfühlfaktor zu erhöhen, in dem man innerste Gewohnheiten und Wünsche architektonisch umsetzt. Ein relativ neuer Trend ist z.B. der Wunsch seine Umwelt selbst zu erschaffen bzw. sie ständig wieder umbauen zu können wie einen Baukasten. Diesem Lebensgefühl der Lego-Generation wurde mit dem IKEA-Prinzip bei der Inneneinrichtung Genüge getan.
Der Vorgänger[bearbeiten]
Da sich die Architekten in ihrer Kreativität durch die Wünsche der Bewohner immer stärker eingeschränkt fühlten, suchte man nach Standards, die eine möglichst freie Gestaltung ermöglichten, sich aber trotzdem vermarkten ließen. So kam man auf die Idee Räume zu gestalten, die fiktiven Wesen gefallen würden. Dies hatte den Vorteil, dass die Architekten sich nicht mehr um die Bedürfnisse der realen Bewohner kümmern mussten. Sie gestalteten einen Raum nach ihren eigenen Vorstellungen und suchten danach ein Wesen, das mit diesen Räumen einigermaßen zurecht kam. So entstand Feng Shui, die bekannteste Stilrichtung. Nach den Feng Shui-Richtlinien entworfene Räume eignen sich optimal für Drachen. Im Mittelalter hatte das Feng Shui seine Blütezeit, geriet jedoch nach der Ermordung der meisten Drachen durch tapfere Ritter schnell in Vergessenheit. Heute erinnert nur noch der Begriff Hausdrachen an diese einstmals sehr erfolgreiche Einrichtungsgestaltungsart. Diese Architektentricks erklären, warum die Bewohner in den heutigen Gebäuden oftmals so deplaziert wirken. Sie sind schon optimal gestaltet - nur für andere Wesen.
Der jüngste Spross dieser Gestaltungsart ist Feng Sushi. Wie der Name schon andeutet, hat es mit Fischen zu tun.
Feng Sushi[bearbeiten]
Ein nach Feng Sushi-Richtlinien gestalteter Raum ist so eingerichtet, dass sich ein toter Fisch besonders wohl fühlen würde. Obwohl Feng Sushi relativ neu ist, sind heutzutage die meisten (preiswerteren) Wohnungen nach diesem Prinzip gestaltet. Feng Sushi bietet den Architekten viele Vorteile, da sich die meisten Vorgaben relativ preiswert umsetzen lassen:
- dunkle, enge und feuchte Räume
- absolut freie Farbwahl
- Modergeruch und Wassereinbruch erwünscht
- weder Heizung noch Strom notwendig
- Algenbewuchs empfohlen
Mit diesem Wissen ausgestattet wird man auf Anhieb viele mit Feng Sushi optimierte Wohnungen oder Büros in der unmittelbaren Umgebung ausmachen können.
Der einzige Nachteil von Feng Sushi, der aber den Erfolg nicht stoppen konnte, ist die mangelhafte Zahlungsmoral von toten Fischen. Da sich die Anzahl der Neubauten an der Anzahl möglicher Bewohner orientiert hatte, wurden Millionen von Feng Sushi Häusern, Wohnungen und Büros geschaffen. Als die Nachfrage jedoch stark hinter den Erwartungen zurück blieb, wurden die meisten fischoptimierten Immobilien schließlich an Menschen vermietet. Da die Schnittmenge der Bedürfnisse von totem Fisch und lebenden Menschen nicht allzu groß ist, stellen sie im Allgemeinen nur so etwas wie eine dauerhafte Notunterkunft dar.
Noch immer ist Feng Sushi der führende Einrichtungsstil, denn die Prognosen für toten Fisch stehen noch günstig ...
Siehe auch: Wohnen