G. F. Hendl

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G. F. Hendl, ausgeschrieben auch Gans schön Fettiges Hendl, war ein Kompositeur für erlesene Speisen im frühen 18. Jahrhundert. Er fasste es als Mission auf, die Britischen Inseln in ihrer Kochkunst positiv zu beeinflussen - geklappt hat es nicht, aber den Versuch war's wert.

Hendl lebte jahrelang in London, wo er zunächst auf dem Heumarkt Pferdefutter verkaufte. Nachdem ihm bereits innerhalb des ersten halben Jahres Selbständigkeit mehrmals kolikauslösende Futter-Beimischungen nachgewiesen wurden, musste er seinen kleinen Handel aufgeben. Und seinen Namen wechseln, denn er war überall untendurch. Fortan nannte er sich Handel, George Frideric.

Als nächste Stufe auf seiner Karriereleiter erzählte er im Hydepark den Flaneuren Geschichten aus dem Wienerwald, welche er bänkelsängermäßig auch mit Musik aus der Drehorgel untermalte. So entstanden Lieder von ihm. Aber nur so zotiges Zeugs. Zum Beispiel eines hieß „Der Matthias“ und handelt von einem, der transsexuell war und sich zur „Tochter Zion“ umoperieren liess. Damals ein Skandal, heute ein abgedroschener Klassiker, der niemanden mehr sonderlich erschüttert. Lediglich irritiert ein wenig, dass im besagten Lied eine gewisse Hosianna als Sohn Davids bezeichnet wird. Dass David neben der/dem bereits erwähnten Hosianna noch zwei weitere Söhne hatte und ihnen die Namen Susanne bzw. Anna gab, weiss doch niemand. Aber komisch klingt es schon, drei Jungs mit Mädchennamen...

Das Lied:
Toch-ta-ha Zi-john
Ha-ha-har-ley Davids-soooohnn

Da capo al fine ...Nein, der übrige Text wurde bereits weiter oben thematisiert, du Kamel!

Seine fulminantesten Werke schrieb Hendl freilich anlässlich des großen Brandes von London: Die Feuerwehrmusik mit dem berühmten Solo für ein Martinshorn (auch bekannt als "Tatuée tartare"). Im Angesicht der nach den Löscharbeiten überfluteten Straßen setzte er mit der Wassermusik noch eines drauf.


Die total verheugelte Urfassung -
nach drölf Überarbeitungen nicht
mit der heutigen Fassung
vergleichbar.

Für eine der britischen Inseln schrieb er noch flugs die Nationalhymne - das vielgerühmte Diese Iren. Und als ob für London Feuer und Wasser noch nicht genug waren, kam es kurz darauf noch zu einer verheerenden Pestepidemie. Hendl war genötigt, einen ganzen Leitzordner voll Requien zu schreiben, von denen das letzte, das schönste sein eigenes war.

Die Rechte an seinen Werken bildeten den Kapital-Grundstock für eine obskure, weltweit operierende Brathähnchen-Sekte, um die es in den letzten Jahren aber etwas still geworden ist. Nur ab und an - so einmal pro Woche - sieht man einen vereinzelten Missionsstand auf Supermarktparkplätzen oder anderen stark frequentierten Orten. Freilich ohne viel Erfolg. Die meisten Leute holen sich das "kostenlose" Infomaterial und spenden dafür eine Kleinigkeit. Dann verzehren sie die Kostprobe (die für Sektenmitglieder "Ein Vorgeschmack der kommenden Herrlichkeit" ist) und werfen die Überreste achtlos in den Müll. Das blieb übrig von der enormen Schaffenskraft eines G. F. Hendl. Sic transit Gloria Mundi...