Nageldesign
Dies ist eine Richtigstellung der blasphemischen Darstellung des Themas „Nageldesign“, die von IHNEN in die Welt gesetzt wurde. |
Nageldesign ist eine künstlerische Aufwertung des äußeren Erscheinungsbildes bei der Verwendung stiftförmiger Verbindungselemente in der Industrie sowie bei Klein- und Schönheitsreparaturen im Haushalt durch den Hobbyhandwerker. In der Vergangenheit genügte es, nur Nägel mit Köpfen zu machen. Heute hat ein Nageldesigner ein anspruchsvolles Berufsbild.
Getreu dem alten Sprichwort: „Die Axt im Hause erspart den Dachdecker!“, werden jedoch immer mehr der anfallenden Handwerksleistungen selbst durchgeführt, anstatt damit Vertreter einer zuständigen Handwerksinnung zu beauftragen. Das Nageldesign kann mit einem einfachen Hammer gestaltet werden. Wenn größere Mengen an Nägeln verarbeitet werden müssen, dann ist ein elektrischer Nagler die richtige Wahl. Hierbei ist auf gute Schlagkraftregulierung sowie eventuelle Mehrschlagauslösung zu achten. Für weniger anspruchsvolle Anwendungen ist in der Folge auch ein Pinselauftrag eines guten Hammerschlaglacks zu empfehlen.
Inhaltsverzeichnis
Designarten[bearbeiten]
Bei der Wahl der geeigneten Nägel können jedoch schon gravierende Fehler gemacht werden, die oft nur durch aufwändige Nacharbeiten ausgebügelt werden können. Auch die Stelle des Nagelansatzes muss überlegt sein. Für einen sicheren Halt ist die Einhaltung eines vorgegebenen Nagelschemas vorgeschrieben.
Edelstahldesign[bearbeiten]
Das Edelstahl-Design ist finanziell sehr anspruchsvoll. Nicht nur, dass diese Nägel in der Anschaffung übermäßig teuer sind, durch die glatte Oberfläche der Stifte müssen sie entweder größer als üblich oder in größerer Anzahl als üblich eingesetzt werden. Die Härte des Stiftmaterials verträgt auch Fehlschläge mit dem Hammer ohne zu verbiegen. Ein nachträgliches Verrosten ist nicht möglich.
Rostikales Design[bearbeiten]
Verrostete Nägel halten an besten. Der kraftschlüssige Halt wird durch die raue Oberfläche begünstigt. Die Mängel im Aussehen des Endergebnisses können durch Versenken der Nagelköpfe und dem gezielten Einsatz von Nagellack behoben werden.
Copper Look Nägel[bearbeiten]
Diese Nägel sollen so aussehen, als wären sie aus einem Halbedelmetall oder wenigstens aus einer mit einem Halbedelmetall versehenen Legierung gefertigt. Das wäre allerdings für eine groß angelegte Anwendung viel zu teuer. Imitate beherrschen derzeit den Baumarkt, beginnend mit lackiertem Eisen und im schlimmsten Fall nur eloxiertes Aluminium. Echte Kupfernägel sind hingegen nur zur Abtötung von Bäumen geeignet, deren Fällung das Umweltamt verweigert. Vor dem Fällen des Totholzes sind diese Nägel aber zweckmäßigerweise wieder restlos zu entfernen. Imitate sind für diesen Zweck nicht geeignet.
Crooked Nails[bearbeiten]
Entweder zu weiches Nagelmaterial, zu hartes Holz oder einfach ungeschickter Hammer: Crocked Nails sind weniger der Haltbarkeit gewidmet, können aber schon wieder richtig zu einem kunstvollem Design beitragen. Dabei sollte der Untergrund mit dem Nageldesign korrespondieren: Ein Rostnagel bildet auf dem Mahagonifurnier keinen guten Kontrast, hier sollte schon eine auffälligere Farbe gewählt werden. Der beim missglückten Einschlagen hervorgestoßene Fluch kann mit einem Lötkolben gleich neben der Einschlagstelle ins edle Holz eingebrannt werden.
Kruppdesign[bearbeiten]
Platte ist IN, aber der Nagel bleibt da oft draußen. Hier hilft manchmal eine Spezies aus Kruppstahl, die auch in die Platte geht. Oft ist dafür aber der Hammer nicht ausreichend und so muss zu einem Bolzenschussgerät (nail gun) zurückgegriffen werden. Doch Vorsicht! Erst mit dem Hammer probieren, ob die Wand genau an der gewünschten Stelle nicht doch nur aus Gips ist: Das Bolzenschussgerät könnte sonst zu einem sozialverträglichen Frühableben der Rentnerin der Nachbarwohnung führen. (Den Sicherungshebel immer auf Einzelschuss - niemals auf Dauerfeuer!)
Ankerdesign[bearbeiten]
Die Oberfläche dieses Nagels hat ein rillenförmiges Design, welches einen bösonders festen Halt zum Beispiel in Holz bewirkt. Diese Rillen sind keilförmig in Richtung der Nagelspitze orientiert, sodass es leichter ist, den Nagel einzuschlagen als wieder herauszuziehen. Eine Weiterentwicklung dieses Designs führt zur Nagelschraube: hier sind die Ankerrillen gewindeartig um den Stift gewalzt so dass dieser Nagel mit einem Schraubenzieher wieder herausgedreht werden kann. Das uralte Sprichwort: „Der Meister will es gar nicht glauben, doch man kann auch mit dem Hammer schrauben!“ verliert mit exakt diesem Design komplett seinen Witz. Ist das nicht traurig? Nein: das IST traurig!
Abwandlungen[bearbeiten]
„Plötzlich färben sich die Klassefrauen, weil es Mode ist, die Nägel rot! Wenn es Mode wird, sie abzukauen, oder mit dem Hammer blau zu hauen, tun sie’s auch. Und freuen sich halbtot.“ Erich Kästner
Mit dem Hammer muss da nicht mehr hantiert werden, zumal spätestens nach dem ersten Treffer die Motivation zur weiteren Durchführung dieser Schönheitsoperation abrupt sinken würde. Es ist heute jedoch durchaus möglich, mittels Nail Art künstlerisch nur so zu tun, als hätte man jeden einzelnen Fingernagel brutal getroffen. Mit Farbe, Plastikersatzteilen und Folien kann optisch genau der gleiche Effekt erzielt werden, als wie mit dem Trefferbild eines Hammers. Mit dieser exakten wissenschaftlichen Vorhersage aus dem Jahr 1960/61 steigt Erich Käster in den gleichen Rang auf wie zum Beispiel der schottische Mathematiker Max Well.
Was Nageldesign NICHT ist![bearbeiten]
Die klanglichen Variationen während des Nagelns eines OTTO-Motors gehören nicht zum Nageldesign, da diese Klangkreationen weder berechenbar noch wiederholbar sind. Sie müssten mindestens berechenbar sein, etwa wie die Klangkreationen von John Cage.
Häufig genug wird Nageldesign von völlig handwerksunfähigen Lüstlingen als Choreographie beim Geschlechtsverkehr missdeutet. Neben den dabei anfallenden überflüssigen Verletzungen, kommt es deshalb auch noch regelmäßig zu völlig unpassenden Ausfällen beim Nageln. Durch diese sogenannten Nagelstudios hat das Nageldesign insgesamt beträchtlich an Ansehen verloren und wird seither oftmals in die Schmuddelecke gedrängt.