Schwimmbad
Viele Leute haben den Wunsch nach einem eigenen Schwimmbad. Obwohl Schwimmbäder recht groß und teuer sind, haben sich die fast alle sich den Wunschtraum vom eigenen Schwimmbad schon längst erfüllt, ohne dass ihnen die Tatsache bewusst wurde.
Die unbewusste Wunscherfüllung ist dem Umstand geschuldet, dass sich das Wunschbild und die typische reale Normalausführung gerade beim Schwimmbad gravierend unterscheiden, sehr gravierend sogar. Es ist wie beim Porsche: Vater und Sohn wünschen sich einen. Für den Vater bleibt dieses Auto meistens ein Wunschtraum, aber für Sohn geht er in Erfüllung, er bekommt ihn von irgendjemandem geschenkt – als Matchbox-Auto! Zwar zu klein um damit zur Schule zu fahren, ist es aber immerhin ein Porsche. So ist es auch beim Schwimmbad:
Es fängt schon an, wenn Eltern ihre Babys in der Badewanne baden. Dort machen die Kleinen ihre ersten Schwimmübungen. Im Sommer ist es Brauch, dass Eltern für ihre Kinder aufblasbare kreisrunde Modelle von Badewannen im Garten aufstellen. Oft haben sie nur zwei Meter im Durchmesser und sind nur knietief mit Wasser gefüllt, aber die ganz kleinen Kinder sind damit zufrieden. Für Schulkinder allerdings ist dieses nur ein albernes kleines Planschbecken.
Etwas betuchtere Leute leisten sich die große und festere Variante der Planschbeckens: die mit der dreifachen Tiefe, dem dreifachen Durchmesser und den Wänden aus Stahlblech – ein Spaß für Grundschulkinder, aber für Erwachsene auf Dauer auch zu klein. So bleibt den Leute nichts anders übrig als Schwimmbecken zu mieten.
Ein Schwimmbecken zu mieten heißt ins Hallenbad oder ins Freibad zu gehen. Damit die Miete für den einzelnen Besucher nicht zu hoch ist, wird sie auf viele Leute aufgeteilt. Deswegen ist es auch in den öffentlichen Schwimmbädern immer so voll. Trotz der Enge kann man dort wenigstes weite Wege schwimmen, nicht immer nur im kleinen Kreis umher bis einem schwindelig wird. Manchmal wird der Schwimmbadbesuch auch gleich mit der Sportart Triathlon kombiniert: Zu Fuß zum Schwimmbad, mit dem Fahrrad zurück. Das sehen die Mitmieter allerdings gar nicht so gerne.
Wer wirklich viel Platz zum Schwimmen möchte, der fährt ans Meer, wo es diesen zur Genüge gibt. Aber dort ist das Wasser leider so kalt und so dreckig, dass es Leute gibt, die ihr winzig kleines privates mobiles Schwimm-Bad mitnehmen. Sie steigen hinein und rudern hinaus aufs Meer, um wenigstens optisch den Eindruck von Platz und Weite beim Planschen zu haben.
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