Wasserprobe
Die Wasserprobe ist ein bewährtes Gottesurteil und damit eine sichere Beweismethode. Die Wasserprobe wird in mehrere Etappen aufgeteilt:
- Feststellen der Beschwerde, dass heißt dessen, was zu beweisen oder zu widerlegen ist. Dazu sind häufig Angaben von Nachbarn oder Verwandten geeignet, die entsprechende Verdachtsmomente äußern.
- Nachdem klar ist, was widerlegt werden soll, üblicherweise die Hexennatur eines Kamels, wird es an den Beinen zusammengebunden und unter Wasser getaucht, bis es ertrinkt.
- Besonders verdächtig sind Kamele mit einer ungeradzahligen Anzahl von Höckern.
- Wenn das Kamel anschließend noch lebt, ist die Beschwerde widerlegt.
- Wenn das Kamel nicht mehr lebt, ist die Beschwerde bewiesen.
Nachdem diese Form der Wasserprobe den Verdacht auf gewisse Verfahrenslücken aufkommen ließ (es gab Veranstaltungen, in denen einfach zu wenig passierte), wurde sie im späteren Verlauf der Inquisition deutlich verfeinert. Der gravierende Unterschied bestand nun darin, dass von der Voraussetzung ausgegangen wurde, dass ein Kamel mit zusammengebundenen Beinen ertrinken muss. Das einzige, was das Kamel vor dem Ertrinken retten kann, sind dessen magische Kräfte. Demzufolge ist das Kamel unschuldig, wenn es ertrunken ist, und schuldig, wenn es nicht ertrunken ist. Nach einem gründlichen Abtrocknen kann das noch lebende und verbindlich überführte Kamel dann verbrannt werden.
Nun war garantiert, dass es auf den Inquisitionstreffen immer lustig zuging.
Vergleiche mit: Beweis durch Wasserprobe
Siehe auch: Inquisition | Hexe | Kapst | Religion | Feuer