Aose
Während in der Wüste die Kamele in Karawanen geordnet von Oase zu Oase ziehen, irren sie in Gebieten mit milderem Klima oft einzeln umher und finden sich garnicht zurecht. Zwar gibt es für die Menschen dort an ihren Wegen scheinbar Oasenersatz, etwa Gastwirtschaften an Wanderwegen, Raststätten an Autobahnen und Kioske an jeder Straßenecke. Doch die Kamele dürstet es gar nicht, selbst nach einer 200-Kilometer-Wanderung durch Deutschland. Im Gegenteil: Die schier endlosen grünen Wälder und Auen, die zwar durch all die Straßen zerschnitten sind, lassen den Kamelen keinen größeren Wunsch aufkommen als sich niederzulassen in feinem Sand wie in der Wüste. Treffen sich also hierzulande zwei Kamele, wird das eine dem anderen unaufgefordert den Weg zur nächsten Aose weisen. Aosen sind Sandplätze nach dem Geschmack der Kamele, d.h. trocken und ohne Bäume und Sträucher - einfach nur Sand. Konflikte mit Moto-Crossern gibt es dabei keine. Die Biker freuen sich sogar, wenn noch ein paar Höcker als zusätzlich zu überspringende Hindernisse auf ihrer Sandbahn Platz nehmen. Beliebtestes Bundesland ist wegen der zahlreichen Aosen Brandenburg. In Reiseführern wird es deshalb Kamelen ausdrücklich als „Go-Area“ empfohlen.