Dramel

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Das Dramel ist eine neuzeitliche Erscheinung. Es erschien spätestens am Samstag, dem 10. Februar 2024, als in Kina das Jahr des Drachens begann, und eines der letzten Wildkamele aus der Wüste Gobi sich aufmachte in die große Stadt, nach Bäjdsching, um sein Glück zu suchen. Da kam es zum Big Bäng von Bäjdsching - das wilde Kamel, vor Freude, die Stadt erreicht zu haben, rannte wild drauf los in sie hinein, und alle Drahtesel auf dem Wege scheuten vor Schreck und warfen ihre Reiter ab. Just bei Erreichen des Platzes des himmlischen Friedens kam es zu einem folgenreichen Zusammenstoß des wilden Trampeltieres mit dem Drachen des Jahres. Der Drache hatte noch rechtzeitig aus seinem riesigen Maul ein Abwehrfeuer gespieen, durch welches das Kamel zersetzt wurde zu einem heißen Plasma, aber das Tempo und die Laufrichtung auf den Drachen zu konnte auch dieses ultimative Höllenfeuer nicht mehr abwenden, und so kam es, dass das vom Drachen selbst geschaffene heiße Plasma ihn überrollte, wobei er verschmolz mit dem Kamel. Ein neues Wesen entstand, und überdies waren beide es verursachenden Wesenheiten männlich, das Ergebnis ihrer Verschmelzung allerdings weiblich. Im Bewusstsein, die Geschichte ändern zu können durch Beischlaf mit diesem niegelnagelneuen mythischen Wesen, das die BäjdschingerInnen Madame Dramel nannten, waren nun alle männlichen Kamele und alle Drachenmänner der Stadt hinter ihr her in der kruden Hoffnung, in ihr Göttersöhne zeugen zu können. Madame ging durchaus auf so manche Rendezvous-Einladung ein, aber zierte sich am Ende immer mit ins Bett zu steigen, denn immer hatte sie was auszusetzen an dem jeweiligen Nachtlager. In diesem Moment gingen ihre Liebhaber immer dazu über, Madame wenigstens einen hollywoodreifen Kuss zu verpassen, doch genau so etwas löst bei ihr den Drachenreflex aus, und im Vollzug des Kusses verdampfen ihre Liebhaber in der Hitze ihres Kuss-Höllenfeuers. Nur dem kinesischen Kulturministerkamel gelang es, sich des Kusses zu enthalten und das Meckern von Madame Dramel über sein Bett politisch korrekt als "Nein ist Nein!" zu interpretieren. Die besten Dramatiker Kinas beauftragte er anschließend, das Drama, das Kinas Hauptstadt nun erlebte mit Madame Dramel, als ultimatives neues Drama der alten kinesischen Operntradition aufzuschreiben und auf die Bühne zu bringen.

Währenddessen besann sich Bäjdschings Drama-Queen, also Madame Dramel, darauf, wo sie hergekommen war: Vom Platz des himmlischen Friedens. Also begab sie sich dorthin zurück, und siehe, da hing das überlebensgroße Bildnis eines richtigen Mannes, wenn auch eines menschlichen, manche Nichtkinesen und Nichtkinetiker behaupten aber auch, eines unmenschlichen, kinesische Kamele bemöhen das Bild aber als das des wüstesten Kameltreibers ever. Die offizielle kinesische Geschichtsschreibung berichtet, der Abgebildete habe keine richtige Frau gehabt, sondern nur eine "Schlampe aus der Viererbande". Und nun verliebte sich Madame Dramel ausgerechnet unsterblich in ihn: Mao Tse Dong. Obwohl er doch nur gemalt am Platz des himmlischen Friedens wohnt. Also längst auch schon kein richtiger Mann mehr ist, sondern nur noch ein gemalter. Oder? Natürlich nicht, denn Madame Dramel, von inzwischen verdampften Bäjdschingern vielfach bedrängt gewesen zu Mundzumundsoralsex und folglich darauf geeicht, küsste auch das Bild des "Großen Vorsitzenden", und augenblicklich entstieg er wie wachgeküsst von einer Prinzessin leibhaftig dem Bilderrahmen, verwandelt zu einem furchteinflößend feuerroten Dramel. Einem männlichen Dramel. Zu weiterem Liebesspiel zogen sich die beiden zurück in den für das kuhmuhnistische Kina nutzlos gewordenen Kaiserpalast, welcher ja nur noch als Bilderständer für das Mao-Bildnis gedient hatte. Das Dramelpaar will den Palast mit neuem Leben erfüllen, will, dass darinnen binnen drei Generationen eine Milliarde Dramele gezeugt werden. Eines für jeden Kinesen.